Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs: Während die Alliierten näher rücken, herrscht in Altaussee immer noch das unerbittliche Nazi-Regime. Weltberühmte Kunstwerke von unfassbarem Wert, allesamt NS-Raubkunst, werden im Salzbergwerk eingelagert – als Exponate für das geplante „Führermuseum“. Bewacht von Soldaten schleppen Bergleute kostbare Gemälde in den Stollen.
Gemeinsam stark
Einer dieser Bergleute ist Josef Rottenbacher (Fritz Karl), der auf das Ende des Krieges hofft und abseits davon versucht, sich aus allem herauszuhalten – im Gegensatz zu seinem besten Freund Franz Mitterjäger (Harald Windisch) und dessen Frau Elsa (Brigitte Hobmeier), die heimlich den Widerstand unterstützen und im Gebirge Partisanen und Deserteure versorgen. Umso wütender macht Elsa das passive Verhalten Rottenbachers, dem sie Feigheit vorwirft.
Trotz aller Vorsicht gerät Mitterjäger ins Visier der Gestapo. Zwar kann Rottenbacher seinen Freund warnen, doch auf der Flucht wird er erschossen. Die Situation spitzt sich zu, als die Nazis Mitterjäger das Begräbnis verweigern – der Auslöser für Rottenbacher, Haltung zu zeigen: Gemeinsam mit Elsa holt er die Leiche seines Freundes, immer mehr Dorfbewohner schließen sich an, und Mitterjäger bekommt ein würdiges Begräbnis. Der Zusammenhalt hat sie stark gemacht.
TV-Hinweis:
„Ein Dorf wehrt sich“ ist am Mittwoch um 20.15 Uhr in ORF2 zu sehen.
Kämpfen für die Existenz
Nach der Trauerfeier überschlagen sich die Ereignisse: Kurz vor der Kapitulation ordnet der fanatische Gauleiter Eigruber (Philipp Hochmair) die Sprengung der Salzmine an, um die Kunstwerke lieber zu vernichten, als dem Feind zu überlassen. Doch die Bergleute leisten aktiven Widerstand – angeführt von Rottenbacher, unterstützt von dem opportunistischen Gestapo-Chef Ernst Kaltenbrunner (Oliver Masucci). Mutig stellen sich die Bergmänner gemeinsam mit den Partisanen dem Sprengkommando entgegen, um die Zerstörung der Mine im letzten Augenblick zu verhindern.
„Wichtig, diese Geschichten zu erzählen“
Die fünf Millionen Euro teure Produktion sei ein Film über Zivilcourage, aber auch über die Freundschaft zweier sehr ungleicher Männer, sagte Gabriela Zerhau, die für Regie und Drehbuch verantwortlich war. Zerhau recherchierte mehrere Jahre dafür und traf auch zwei Zeitzeugen: „Einer davon hat selbst im Berg gearbeitet, und eine alte Frau, die hier als junges Mädchen die ganze Zeit erlebt hat und auch in der Gemeinde gearbeitet hatte – sie sind aber beide leider verstorben“, erzählte die Regisseurin. Es sei nach wie vor wichtig, diese Geschichten zu erzählen, sagte sie: „Wenn man weiß, was passiert ist, kann man das nicht mehr wollen.“
„Ein Dorf wehrt sich“
ORF-Steiermark-Reporterin Alina Samonig war bei der Präsentation des Films dabei.
Fritz Karl, der selbst aus dem Salzkammergut stammt, sagte über seine Rolle: „Josef Rottenbacher ist eine Figur, die eine richtige Wandlung mitmacht und eine große Herausforderung ist, weil er ein sehr stiller und wortkarger Mensch ist, so dass man viel mit Blicken und Konzentration spielen muss. Es ist ein sehr spannendes Projekt, ein Stück österreichische Geschichte.“
„Getragen von einer Welle an Zusammenhalt“
Die Dreharbeiten im originalen Bergwerk seien recht anstrengend gewesen – die gesamte Ausrüstung musste etwa Tag für Tag in die Stollen getragen werden. Auch wirkten ganz viele Laiendarsteller aus der Region bei dem Historiendrama mit: „Der Film wurde getragen von einer großen Welle an Zusammenhalt und Sympathie – also irgendwie das, was damals passiert ist, hat sich auch zwischen uns dann abgespielt“, so Zerhau über die Dreharbeiten.