„Lebensretter 2019“

Die Helden des Alltags

Im Rahmen einer großen TV-Gala werden am Montag die „Lebensretter 2019 – Österreichs Heldinnen und Helden“ ausgezeichnet. Die Steiermark wird dabei vom Roten Kreuz Liezen vertreten, das tagtäglich unterwegs ist, um Leben zu retten.

Sendungshinweis:

„Lebensretter 2019 – Österreichs Heldinnen und Helden“, ORF 2, Montag, 9.12.2019, 21.05 Uhr – mehr dazu in tv.ORF.at

Mitglieder unterschiedlichster Rettungsorganisationen bieten Tag für Tag Hilfe, wo auch immer sie notwendig ist. ORF 2 präsentiert Montagabend die spektakulärsten und berührendsten Rettungsaktionen von in Blaulichtorganisationen engagierten Frauen und Männern aus ganz Österreich: Helfer und Helferinnen aus jedem Bundesland werden in diesem Rahmen von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, der „Krone“ und dem ORF ausgezeichnet.

Rettungseinsatz unter schwierigsten Bedingungen

In der Steiermark stand das Rote Kreuz Liezen am 14. Jänner 2019 in Pruggern unter schwierigsten Bedingungen im Rettungseinsatz: Dichter Schneefall herrschte an diesem Montagvormittag auf der Ennstal Bundesstraße. Die Sicht war schlecht, die Fahrbahn glatt – und plötzlich ging alles ganz schnell: Ein Reisebus mit 26 Insassen kam von der Fahrbahn ab und kippte über eine Böschung.

Das Rote Kreuz Liezen im Rettungseinsatz
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Mit 26 Insassen besetzt geriet dieser Bus in Pruggern von der Straße und kippte über eine Böschung

Georg Wohlfahrter, ein Fahrgast, erinnert sich: „Der Bus ist auf einmal auf die andere Seite gekippt, wir sind dann alle auf der rechten Seite gelegen, überall Geschrei.“ In allen Rot-Kreuz-Stellen im Bezirk Liezen geht der Notruf ein: „Busunfall!“ „In der ersten Sekunde kommt das Adrenalin, man fasst sich, geht im Kopf noch einmal alles durch, was man gelernt hat“, schilderte Rettungssanitäter Thomas Kaserer.

Chaos im Bus
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Mit einer Handykamera wurden die dramatischen Szenen im Bus festgehalten

Dramatische Szenen im Reisebus

Während Rot-Kreuz-Mitarbeiter aus dem gesamten Bezirk Liezen zum Unfallort eilten, spielten sich im umgekippten Reisebus turbulente Szenen ab, als die Fahrgäste begriffen, was passiert war: „Im Bus war das reinste Chaos! Da hat es ausgeschaut; die Sitze, die Sachen der Leute, die Rucksäcke – es ist alles überall herumgelegen. Es war ein Wahnsinn“, berichtete der Fahrgast Georg Wohlfahrter weiter, was an jenem 14. Jänner 2019 geschah.

Er selbst saß an diesem Tag in der letzten Reihe: „Da gibt es einen Notfall-Hammer. Damit habe ich die Scheibe eingeschlagen“ – durch die sich die Fahrgäste schließlich ins Freie retteten: „Wir haben da schon Angst gehabt. Da war einer verletzt, aber wir haben nicht gewusst, wie schwer, braucht er Hilfe – man kann aber selbst nichts machen“, so Wohlfahrter über den Schockmoment.

„Es war Glück im Unglück“

Die Erleichterung war groß, als die Hilfe kam. Aufgrund des Schneechaos’ im Jänner hatte man schon Fahrzeuge aus anderen Teilen der Steiermark in Bereitschaft, um gewappnet zu sein, erklärt Bezirksrettungskommandant Gernot Leitner: „Es war Glück im Unglück, dass wir dadurch zu diesem Zeitpunkt relativ viele Fahrzeuge im Einsatz gehabt haben, die sehr rasch vor Ort waren. Insgesamt waren wir innerhalb von zehn Minuten mit 13 Fahrzeugen da.“

Das Rote Kreuz Liezen im Rettungseinsatz
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Binnen weniger Minuten war ein Großaufgebot des Roten Kreuzes am Einsatzort eingelangt

Für die Rettungsleute galt es, die geschockten Fahrgäste zu beruhigen – und sofort zu erkennen, wer am dringendsten ärztliche Hilfe braucht: „Wie viele Verletzte gibt es? Sind noch Personen im Fahrzeug?“, stellte Rettungssanitäter Philipp Forstner die brennendsten Fragen. „Die erste Erleichterung gab es eigentlich dann, als wir gesehen haben, dass alle Personen draußen sind und augenscheinlich nicht schwer verletzt“, erinnert sich Notfall-Sanitäter Christian Sotlar zurück.

Ehrung am Montagabend auf ORF 2

13 Verletzte führte das Rote Kreuz schließlich ins Krankenhaus nach Schladming. Um die unverletzten Fahrgäste schnell ins Warme in ein Feuerwehrhaus zu bringen, hielt ein Rot-Kreuz-Mitarbeiter auch einen gerade zufällig vorbeifahrenden Reisebus auf.

„Zuerst hat der Lenker gesagt, es geht nicht, er hat einen Arbeitsauftrag. Aber ich habe gesagt: ’Das muss jetzt sein, du musst den Bus jetzt für uns freistellen“, schildert Thomas Kaserer. Für ihren Einsatz werden Kaserer und seine Kollegen und Kolleginnen vom Roten Kreuz Liezen am Montagabend im Rahmen der TV-Gala „Lebensretter 2019 – Österreichs Heldinnen und Helden“ vor den Vorhang geholt.