Blick in eine Kassa.
APA/GEORG HOCHMUTH
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Wirtschaft

Unternehmer blicken positiv in die Zukunft

Der steirischen Wirtschaft geht es offenbar besser, als nach den pessimistischen Konjunkturmeldungen der letzten Monate zu erwarten war – so das Ergebnis des aktuellen Wirtschaftsbarometers, das am Mittwoch präsentiert wurde.

Von der befürchteten Vollbremsung der Konjunktur kann – zumindest in der Steiermark – keine Rede sein: Zwar liegen die Ergebniswerte in den abgefragten Bereichen – etwa bei Umsätzen, Auftragslage, Erträgen oder Preisniveau – unter jenen der Frühjahrsumfrage, aber dennoch fast durchwegs im grünen Bereich. Konkret schätzen über 80 Prozent der insgesamt 716 befragten Unternehmen sowohl das aktuelle Wirtschaftsklima in der Steiermark als auch den Ausblick auf das kommende Halbjahr positiv oder zumindest stabil ein.

„Besser als erwartet“

Dieses Ergebnis überrascht nach den Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Monate auch den steirischen Wirtschaftskammer-Präsidenten Josef Herk ein wenig: „Die Konjunktur ist stabil, zugegebenerweise auf einem niedrigeren Niveau, aber das Ergebnis der Konjunkturumfrage in der Steiermark ist eigentlich besser als erwartet.“ So liegen etwa beim Thema Investitionen sowohl die aktuellen Zahlen, als auch die Erwartungen sogar deutlich über den Befragungsergebnissen im Frühjahr – mehr dazu in Wirtschaftsbarometer: Partystimmung vorbei (28.6.2019).

Wermutstropfen Beschäftigung

Einziger negativer Parameter im Konjunkturprofil ist die Beschäftigung, wo knapp mehr als die Hälfte der Befragten im nächsten Halbjahr mit einem Rückgang rechnet – das, so erklärt Wirtschaftskammer-Direktor Karl Heinz Dernoscheg, habe vor allem mit negativen Exporterwartungen der Großunternehmen und da ganz besonders jener im Automotive-Bereich zu tun: „Die großen Unternehmen sind in dem Bereich vorsichtig. Es sind jetzt keine großen Erwartungen, dass viele Beschäftigte aufgenommen werden, und einige gehen sogar davon aus, dass sie den einen oder anderen Arbeitsplatz abbauen werden müssen.“

Politik ist gefordert

Von einem Jobabbau im großen Stil sei allerdings keine Rede, betonen die Unternehmer-Vertreter, die sich über die überraschend guten Wirtschaftsklimadaten naturgemäß erfreut zeigen. Sie warnen gleichzeitig aber davor, sich jetzt gemütlich zurückzulehnen: Die Unsicherheiten auf den Weltmärkten seien nach wie vor eine Bedrohung, speziell in dem für die Steiermark so wichtigen Exportbereich. „Ich glaube, das ist jetzt auch ein ganz ein wichtiger Punkt, um hier auch politische Maßnahmen zu setzen, eine Entlastung der Unternehmer, auch eine Entbürokratisierung wäre hier Gebot der Stunde, und natürlich auch im Bereich der Investition stärkere Anreize“, sagt Josef Herk.

Zudem werde man ohne eine stärkere Öffnung des heimischen Arbeitsmarkts für qualifizierte Zuwanderer etwa aus Kroatien den Fachkräftemangel in den steirischen Betrieben nicht in den Griff bekommen, heißt es in Richtung Politik.