Ein weiblicher Lehrling mit einem Lehrlingsausbildner aufgenommen am Dienstag, 17. Juli 2012, in der Lehrwerkstätte  in Ternitz (gestellte Szene).
APA/ANDREAS PESSENLEHNER
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Wirtschaft

Anlagenbauer gründet eigene Lehrwerkstatt

Der steirische Anlagenbauer SMB mit Sitz in Hart bei Graz will dem Fachkräftemangel mit einer eigenen Lehrwerkstätte entgegenwirken. „Wir mussten Aufträge ablehnen, weil wir nicht genug Mitarbeiterressourcen haben“, so die SMB-Geschäftsführer.

Die Auftragsbücher seien zwar gut gefüllt, aber der Mangel an Fachkräften beschäftigt die SMB wie viele heimische Unternehmen: „Theoretisch hätten wir ein Drittel mehr Umsatz gemacht, aber der Facharbeitermarkt ist leergesaugt“, so die Geschäftsführer Thomas Pein und Reinhard Rinofner am Mittwoch in einer Aussendung.

Schwierige Suche nach geeigneten Anfängern

Ursprünglich liefen die Lehrlinge in der Produktion mit – nun wurde der Schwerpunkt umgedreht: „Es werden in der Lehrwerkstätte aber nicht nur Ausbildungswerkstücke gefertigt, sondern auch Komponenten für ganz konkrete Baustellen. So kommen unsere Lehrlinge schrittweise in der Praxis an.“ Momentan werden in Hart sechs Lehrlinge ausgebildet, Platz und Bedarf wäre für mehr, aber die Suche nach geeigneten Berufsanfängern sei extrem schwierig.

Umsatz legte deutlich zu

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2018/19 von rund 54 auf 63 Mio. Euro, zur Ertragslage wollte man sich am Mittwoch nicht äußern. 95 Prozent der Umsätze entfallen auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Mitarbeiterstand blieb gegenüber dem Vorjahr etwa gleich.

Gut gelaufen sei der Bereich Anlagen für die Autoindustrie, aber auch für die Haustechnik. Im Pharmabereich wird von der SMB Pharmatechnik GmbH gerade ein Großauftrag von Boehringer-Ingelheim abgewickelt: In Wien werden bis 2020 die Anlagen des neuen großen Werks errichtet. In der Steiermark hat SMB die Infrastruktur bei AVL weiter verbessert, für die Energie Steiermark wurde ein Kessel für Magna realisiert.

Derzeit, so die Geschäftsführer Pein und Rinofner, seien die Bereiche Auto und Pharma bei Investitionen zurückhaltender, was allerdings „Jammern auf hohem Niveau“ sei; deutlich gestiegen seien die Anlageninvestitionen der Lebensmittelindustrie und der Energietechnik.