Eine Feinstaub-Messstation
APA/dpa Ina Fassbender
APA/dpa Ina Fassbender
Umwelt

Graz bleibt Feinstaubhochburg

Das Jahr 2019 wird die geringste Feinstaubbelastung seit dem Beginn der Messungen in Österreich bringen. Auch in Graz hat sich die Bilanz verbessert – die steirische Landeshauptstadt bleibt dennoch die Feinstaub-Hochburg Österreichs.

Dass sich die Luftqualität in diesem Jahr deutlich verbessert hat, ist laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor allem dem Wetter zu verdanken: Es habe weniger Inversionswetterlagen gegeben, und in den Wintermonaten sei das Wettergeschehen vor allem von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt gewesen.

„Belastung erstmals unter Grenzwert“

Die Feinstaubbilanz fällt daher auch in der Steiermark erfreulicher aus als in den letzten Jahren, bestätigt VCÖ-Experte Christian Gratzer: „Erstmals wird auch in Graz die Feinstaubbelastung unterhalb des österreichischen Grenzwertes liegen. Es hat bisher 16 Tage in Graz gegeben, an denen die Feinstaubbelastung zu hoch war. Der österreichische Grenzwert erlaubt 25 Tage mit zu hoher Feinstaubbelastung.“

Aus gesundheitlicher Sicht sei die Belastung aber nach wie vor zu hoch, schränkt Gratzer ein: „Die Weltgesundheitsorganisation gibt als Zielwert vor, dass an höchstens drei Tagen die Feinstaubbelastung zu hoch sein darf – und da liegt Graz auch heuer deutlich darüber. Und man muss dazusagen, dass auch heuer Graz jene Stadt in Österreich ist, in der die Feinstaubbelastung am größten ist.“

Linz auf Platz zwei

Die zweithöchste Feinstaub-Belastung gab es 2019 in Linz, wo bei der Messstelle Römerberg zwölf Überschreitungstage verzeichnet wurden. Trotz der besseren Bilanz fordert der Verkehrsclub Österreich weitere Gegenmaßnahmen vor allem in punkto Verkehr. In den Städten könnten etwa mit Verkehrsberuhigung und Begegnungszonen der Anteil von zu Fuß gehen und Radfahren erhöht werden. Und Zustelldienste sollen rascher von schmutzigen Diesel-Fahrzeugen auf Elektro-Transporter und Cargo-Bikes umstellen, fordert der VCÖ.