Die Sternsinger Laura, Christoph, Benedikt und Valentin
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Religion

Die Sternsinger sind auf dem Weg

Landauf, landab sind ab Freitag österreichweit wieder 85.000 Sternsinger unterwegs, um Spenden für Hilfsprojekte zu sammeln. In der Steiermark bitten bis einschließlich 6. Jänner rund 13.000 Sternsinger um Geldspenden.

Seit über 60 Jahren schon sind die Sternsinger der katholischen Jungschar unterwegs, und in dieser Zeit hat sich die Aktion zu einer der größten österreichischen Sammelaktionen für Menschen in Entwicklungsländern entwickelt. Im Vorjahr kamen österreichweit 17,6 Millionen Euro an Spenden zusammen, fast 3,2 Millionen Euro sammelten die insgesamt 13.000 steirischen Sternsinger.

„Heuer steht Kenia im Fokus“

Auch heuer hofft Katharina Kaineder, zuständig für die Dreikönigsaktion der Katholischen Kirche Steiermark, auf viele Spenden: „Die Dreikönigsaktion unterstützt rund 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Heuer steht Kenia, Nairobi besonders im Fokus. In den Mukuru Slums leben rund 700.000 Menschen in absoluter Armut, auf ganz ganz engem Raum. Es gibt keine Toiletten, es gibt keine Kanalisation, kaum Schulen. Genau da setzen unsere Projektpartner an.“

Die Sternsinger Laura, Christoph, Benedikt und Valentin mit Katharina Keineder
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Die Sternsinger Laura, Christoph, Benedikt und Valentin besuchten gemeinsam mit der Referentin der Dreikönigsaktion, Katharina Kaineder, das „Radio Steiermark“-Studio.

Die Sternsinger im Gespräch mit „Radio Steiermark“-Moderator Werner Ranacher

Schlafplatz, Kleidung, Essen und Medikamente können organisiert werden – das Notwendigste zum Leben also. Geld fließt auch in die Schul- und Ausbildung, so können Jugendliche eine Art Lehre absolvieren. Bis 6. Jänner sammeln die 13.000 Sternsinger in der gesamten Steiermark Geld dafür, 98 Prozent der steirischen Haushalte werden mit der Dreikönigsaktion abgedeckt.

Monatelange Vorbereitung

Die Vorbereitungen für die alljährliche Sternsinger-Aktion laufen schon seit Monaten, verrät Katharina Kaineder: „Eigentlich wird im Vorjahr schon überlegt, welches Land besonders im Fokus steht. Im Herbst werden die Sternsinger-Pakete an die verschiedenen Pfarren geschickt, die Projektpartner sind zu Besuch und im November und Dezember besuchen wir Schulen und Pfarren und erklären den Kindern wo das Geld hinkommt, was mit den Spendengeldern passiert. Ich habe auch das Gefühl, dass viele Kinder wissen, dass in der Welt was nicht in Ordnung ist – und die Sternsingeraktion eine Möglichkeit ist, dass sie tatkräftig und aktiv dagegen etwas tun können.“

Die „Radio Steiermark“-Sternsinger: Das Moderatorentrio Daniel Neuhauser, Werner Ranacher und Eva Pöttler mit Hörerin Hildegard Leifert
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Auch die „Radio Steiermark“-Sternsinger waren am Freitag unterwegs: Das Moderatorentrio Daniel Neuhauser, Werner Ranacher und Eva Pöttler mit Hörerin Hildegard Leifert

Unter dem Jahr gibt es einen regen Austausch mit den Projektorganisationen, Fotos und Berichte dokumentieren, was mit dem Geld direkt an Ort und Stelle passiert. Die Spendensumme wird auch nicht auf einmal, sondern in Raten ausgezahlt, um zu sehen wie das Projekt läuft.

Ursprünglich für Missionarsfahrzeuge

„Erfinder“ der Dreikönigsaktion ist der Gründer und langjährige Leiter der Österreichischen Missionsverkehrs-Arbeitsgemeinschaft, Karl Kumpfmüller. Er schlug der Jungschar vor, den Sternsingerbrauch zu beleben, um aus den Spenden Fahrzeuge für die Missionare anzuschaffen.

Seit es die Aktion gibt, wurden bundesweit über 250 Millionen Euro gesammelt, mit denen etwa 10.000 Hilfsprojekte unterstützt wurden. Bis zu 90.000 Buben und Mädchen sind Jahr für Jahr in den Pfarren unterwegs und sammeln für Projekte in den Entwicklungsländern; dabei werden sie von mehr als 30.000 Jugendlichen und Erwachsenen begleitet.

Weder drei, noch König, noch heilig

Die Buchstaben „C+M+B“, welche die Sternsinger an die Türen schreiben, stehen übrigens nicht für Caspar, Melchior und Balthasar; sie sind eine Abkürzung für den alten Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus, segne dieses Haus).

Überhaupt dürften die Namen Caspar, Melchior und Balthasar frei erfunden sein; auch waren die heiligen drei Könige nach dem biblischen Bericht weder drei, noch Könige und schon gar nicht Heilige. Es handelte sich vielmehr um Angehörige einer persischen Priesterkaste, die sich mit Sternenkunde befassten, und Astrologen, wie sie damals als Berater von Fürsten, Königen und reichen Leuten wirkten.