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Chronik

Raketen: Experten warnen vor Gefahren

Jedes Jahr werden rund um den Jahreswechsel tausende Raketen und andere Feuerwerkskörper gezündet. Mediziner und Unfall-Experten warnen daher wie immer vor den Gefahren, die von diesen Knallkörpern ausgehen.

Viele erfreuen sich an den bunten Raketen, die in den Himmel geschossen werden. Dennoch führt Jahr für Jahr unvorsichtige Handhabung der Feuerwerkskörper – oft auch hervorgerufen durch Alkohol – zu schweren Verletzungen, etwa an Händen und im Gesicht.

Sehvermögen nachhaltig beeinträchtigt

Allein an der Grazer Augenklinik zählt man pro Jahr um Silvester bis zu 30 Unfälle durch Feuerwerkskörper. Bei bis zu sieben Fälle davon handle es sich um schwere Augenverletzungen, die operativ saniert werden müssen.

„Leider ist es auch oftmals so, dass durch diese Verletzung ein so starker Schaden entsteht, dass das Sehvermögen bleibend beeinträchtigt wird. Das sind schwerste Schäden, die dadurch entstehen und auch für den Rest des Lebens bestehen bleiben“, erklärt Christoph Schwab von der Universitäts-Augenklinik am LKH Graz.

Vorsicht und Sicherheitsabstand

Burschen zwischen acht und 15 Jahren gehören zur Hochrisikogruppe für Unfälle mit Feuerwerkskörpern. Auf sie üben Raketen und Böller eine besonders große Faszination aus. Experten raten daher zur Vorsicht anstatt zu einem generellen Verbot. „Unbedingt einen großen Sicherheitsabstand einhalten und bei kleineren Kindern sollte man darauf achten, dass sie eher von drinnen aus durch das Fenster das Feuerwerk anschauen“, so Elisabeth Fanninger vom Verein „Große schützen Kleine“.

Die Expertin rät zudem, dass man eher organisierte Feuerwerke besuchen sollte, anstatt selbst Raketen abzuschießen. „Eine ganz wichtige Sache, die viele nicht wissen, ist auch, dass man niemals Böller oder Kracher in die Hosentaschen einstecken sollte, weil die sich durch die Reibung von selbst entzünden können und dann schwerste Verletzungen an Beinen und Genitalien verursachen können“, ergänzt Fanninger.

Alte Feuerwerkskörper leichter entzündlich

Besondere Vorsicht gilt auch bei älteren Feuerwerkskörpern, betont Schwab: „Was man immer wieder hört, ist, dass wenn Feuerwerkskörper alt sind und die Zündschnur austrocknet, dass diese irrsinnig schnell abbrennt und dadurch einfach zu wenig Zeit ist, um sich von dem Feuerwerkskörper zu entfernen.“ Daher sollte man unbedingt das Gesicht vom Feuerwerkskörper fernhalten, rät der Mediziner.