THEMENBILD: NEUJAHR / FEUERWERK/SILVESTER
dpa/Patrick Seeger
dpa/Patrick Seeger
Chronik

Silvester: Experten geben Sicherheitstipps

Jährlich werden rund um Silvester durch Pyrotechnikunfälle österreichweit etwa 600 Personen verletzt. Fehleinschätzung sei die häufigste Unfallursache. Experten warnen vor dem Spiel mit dem Feuerwerk und raten dringend Sicherheitstipps zu beachten.

Verbrennungen im Gesicht, abgetrennte Finger, Fremdkörper im Auge – jedes Jahr wird Silvester von Unfällen mit Feuerwerkskörpern überschattet. Fehleinschätzung sei die häufigste Unfallursache, sagt Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit, das als Präventions-Institut Unfälle verhindern will.

Männer unter 25 Jahren als Risikogruppe

Allein an der Augenklinik am Grazer LKH werden aus Erfahrung in der Silvesternacht bis zu 30 Verletzte behandelt. An der Klinischen Abteilung für Plastische Chirurgie gibt es im Dezember und Jänner etwa ein Dutzend Patienten, die durch Feuerwerkskörper schwerst verletzt werden.

Interview mit Pyrotechnik-Hersteller und -Händler Philipp Hirt

Was hinter – und vor allem in – Pyrotechnik steckt, hat Experte Philipp Hirt aus St. Oswald „Steiermark heute“- Redakteurin Sandra Suppan verraten.

Es kristallisiere sich ganz klar eine Risikogruppe heraus, so Kaltenegger: „Es sind weit über 90 Prozent Männer, und hier vor allem junge Männer. Mehr als die Hälfte ist unter 25 Jahre alt.“

Auf CE-Kennzeichnung bei Produkten achten

Die Gefahr beginne bereits beim Einkauf der Produkte. Unbedingt sollte man die Hände weg von Billig-Raketen aus Osteuropa lasse und nur geprüftes Feuerwerk kaufen, so Kaltenegger: "Am besten man schaut auf die CE-Kennzeichnung, wenn das oben ist, dann ist das ein in Europa zugelassenes Produkt, das bestimmten Kriterien schon bei der Herstellung aber auch beim Verkauf entsprechen muss und dann bin ich auf der sicheren Seite.

Grundregeln für sicheres Verhalten

Drei Grundregeln sollten dem Experten zufolge beachtet werden. Zum einen sollte man Sicherheitsabstände zu Personen, Gebäuden oder Bäumen, einhalten. Zum anderen müssen die Abschussvorrichtungen sicher sein – dafür eignen sich etwa Rohre, die man in die Erde steckt oder Flaschen, die in Bierkisten stehen.

Zudem sei auch der richtige Umgang mit Blindgängern von Bedeutung: „Dann auf keinen Fall hinlaufen, nochmal reinschauen, nochmal anzünden – das ist der Stoff aus dem die schwersten Verletzungen sind. Das Ding einfach liegen lassen und eine Stunde später kann man es dann wegräumen und wegschmeißen.“ Wer alkoholisiert sei, sollte die Finger von Pyrotechnik lassen, denn Feuerwerke und Alkohol seien eine gefährliche Kombination.