Eislaufschuhe auf Eis
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Chronik

Eislaufen: 400 verletzte Kinder pro Jahr

2.100 Buben und Mädchen verletzen sich jedes Jahr in Österreich beim Eislaufen, in der Steiermark sind es rund 400. Dabei würden Helme und dicke Handschuhe ausreichen, um schwere Verletzungen zu vermeiden, sagen steirische Experten für Kindersicherheit.

Eislaufen ist eine der beliebtesten Wintersportarten. Wer sich auf gefrorenen Gewässern oder in Hallen aufs Eis wagt, sollte aber Vorsicht walten lassen, denn in Österreich verletzen sich dabei im Jahr bis zu 2.100 Buben und Mädchen so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen. „Ohne Helm und Fäustlinge sollten Kinder nie aufs Eis“, warnten Grazer Kindersicherheitsexperten am Donnerstag.

Meist Verletzungen an Kopf, Armen und Knien

Alleine für die Steiermark werden jährlich an die 400 Kinderunfälle beim Eislaufen oder -hockey gezählt, heißt es vom Verein für Kindersicherheit „Große schützen Kleine“ in Graz. Knapp die Hälfte der Verletzungen betrifft ältere Kinder zwischen zehn und 14 Jahren, dann folgen die Fünf- bis Neunjährigen (44 Prozent). Kleinere Kinder seien laut Angaben der Organisation kaum von schweren Verletzungen betroffen.

Wenn, dann trifft es meist den Kopf: „Das Unfallmuster bei Anfängerinnen und Anfängern sieht typischerweise so aus, dass sie nach hinten stürzen und sich dabei am Kopf verletzen“, gibt Holger Till, Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendchirurgie in Graz zu bedenken. Fortgeschrittene Eisläufer stürzen eher nach vorne und ziehen sich dabei Verletzungen am Knie zu; wenn sie sich reflexartig mit den Händen abstützen, kann es auch zu Knochenbrüchen am Unterarm kommen. Verletzen sich Kinder beim Eishockey, sei meist das Gesicht mit Nasen- und Zahnverletzungen betroffen.

Sicher mit Helm und Handschuhen

Für die Grazer Experten ist die richtige Ausrüstung – allen voran ein passender Wintersporthelm – unabdingbar, um schwere Verletzungen zu vermeiden. Handschuhe wiederum beugen Schnittverletzungen an den Händen vor: Erst zu Weihnachten wurde einem siebenjährigen Mädchen in Tirol beim Eislaufen ein Finger abgetrennt, als es am Eis stürzte und mit seiner Hand unter die Kufe eines Schlittschuhs kam – mehr dazu in Beim Eislaufen Finger abgetrennt (tirol.ORF.at, 26.12.2019).

Anfänger sind laut „Große schützen Kleine“ mit zusätzlichen Knie- und Handgelenksstützen gut beraten, bis sie die richtige Brems- und Falltechnik erlernt haben; zudem sollten die Eislaufkufen regelmäßig geschliffen werden, denn stumpfe Kufen fördern das Ausrutschen und den Sturz. Um Kollisionen zu vermeiden, wird geraten, in dieselbe Richtung zu fahren wie die Menge.