Politik

Lang mit 100 Prozent zum SPÖ-Chef gewählt

Die SPÖ Steiermark hat seit Montagabend offiziell einen neuen Landesparteiobmann. Anton Lang wurde im Landesparteivorstand mit 100 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden gewählt.

Jörg Leichtfried übernahm den Parteivorsitz nach dem Abgang von Michael Schickhofer interimistisch. Leichtfried selbst war bei der Wahl am Montag aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend. Nun ist Lang offiziell Landesparteiobmann der SPÖ Steiermark. Jetzt will Lang versuchen beim Parteitag in der ersten Maihälfte in seiner Heimat Leoben auch von den Delegierten möglichst viel Zustimmung zu erhalten.

Mehr in die Bevölkerung „reinhören“

Landesgeschäftsführer Günther Pirker betonte nach der Wahl am Montag im Landesparteivorstand, dass Lang in geheimer Abstimmung einstimmig gewählt wurde und verwies gleichzeitig auf die bevorstehenden Gemeinderatswahlen im Frühjahr in der Steiermark.

Der neue Landesparteichef der SPÖ Steiermark Anton Lang tritt nach seiner Wahl vor die Presse
SPÖ STEIERMARK
Anton Lang trat nach seiner Wahl zum neuen SPÖ-Steiermark Landesparteichef vor die Presse.

Anton Lang selbst will nun bis zum Parteitag im Mai sein Programm ausarbeiten und kündigte an, dass es „vielleicht anders als bisher“ sein werde. Er wolle „mehr in die Bevölkerung reinhören“ und stehe für „pragmatische Politik“. Max Lercher stehe als reformfreudiger Genosse an seiner Seite und bringe Erfahrung ein. Weiters will Lang die Jugend mehr einbeziehen.

Lang will steirische Meinung im Bund kundtun

Am Donnerstag wird der neue Landesparteivorsitzende auch in den Vorstand und das Präsidium im Bund gewählt. Er werde dort auch hingehen und nicht „aus stillem Protest nicht hinfahren“, betonte Lang. Weiters wolle er dort auch die Meinung der steirischen SPÖ artikulieren, „ich werde aber nicht die Parteispitze angreifen“, sagte er. Gebe es etwas zu sagen, so mache er das in den entsprechenden Gremien, „auch wenn manches nicht alle in der Sozialdemokratie gerne hören“. Auf die Frage, ob Wahlsieger Hans Peter Doskozil im Burgenland ein Vorbild sei, meinte Lang, dass es immer schon Parallelen gab: „Wir verstehen uns gut und haben in vielen Bereichen einen ähnlichen Zugang. Ich werde keine Kopie sein, aber was sich bewährt hat, kann man ja auch bei uns machen.“

Langs Vorgänger Michael Schickhofer erlitt bei der Landtagswahl im Herbst des Vorjahres eine Wahlniederlage mit gerade einmal 23,02 Prozent der Stimmen und trat daraufhin zurück. Mehr dazu in SPÖ-Chef Schickhofer tritt zurück (25.11.2019). Für die Übergangszeit waren Lang und Leichtfried als Doppelspitze aktiv, wobei Lang sich hauptsächlich um die Verhandlungen der Regierungsbeteiligung mit der ÖVP kümmerte.