Wirtschaft

Geld zurück nach Fehlberatung durch Bank

Fünf Kunden der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG bekommen nach einer erfolgreichen Sammelklage ihr Geld zurück. Das Oberlandesgericht Graz entschied, dass sie bei der Veranlagung ihres Geldes in hochriskante Anleihen nicht richtig aufgeklärt wurden.

Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG verkaufte in den Jahren 2010 bis 2012 Anleihen des Bauunternehmens Alpine. Aufgrund der Insolvenz der Alpine im Jahr 2013 waren die Anleihen von einem Tag auf den anderen nichts mehr wert.

Anleihen trotz hohen Risikos empfohlen

Anleger, die in diese Anleihen investierten, verloren ihr Geld. Darunter auch fünf Kunden der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG, die ausdrücklich betont hatten, bei der Geldanlage kein hohes Risiko eingehen zu wollen. Das sei laut Arbeiterkammer auch schriftlich in den Anlegerprofilen festgehalten worden. Dennoch empfahl ihnen die steirische Regionalbank Alpine Anleihen als geeignete Wertpapiere, ohne auf das hohe Risiko hinzuweisen.

Die betroffenen Kunden suchten nach Verlust ihres Geldes Rat bei der Arbeiterkammer. „Wären sie über das hohe Risiko der Anleihen ordnungsgemäß aufgeklärt worden, hätten sie die Anleihen nie gekauft“, weiß Konsumentenschützer Martin Goger.

Regionalbank muss Geld zurückzahlen

Die Arbeiterkammer Wien brachte daher eine Sammelklage ein, die zunächst vom Landesgericht Graz abgewiesen wurde. Das Oberlandesgericht Graz entschied nun aber zu Gunsten der Anleger und stellte fest, „dass die Regionalbank ihren Kunden ein für sie ungeeignetes Produkt empfohlen hatte“, sagt Goger. Die Bank hätte die Anleihen den Kunden nicht empfehlen dürfen und muss daher in Summe 65.000 Euro zurückzahlen. Die Anleger bekommen ihr Geld plus Zinsen zurück, das allerdings nach Abzug der Quote für den Prozessfinanzierer, die bis zu 40 Prozent ausmachen kann. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Laut Arbeiterkammer seien noch weitere Sammelklagen mit einem Streitwert von mehr als 26 Millionen Euro anhängig. Allein im Jahr 2015 wurden für rund 1.100 Anleger Sammelklagen gegen mehrere Großbanken Österreichs eingebracht, zu denen demnächst auch ein Sachverständigengutachten erwartet wird.