Umgeknickter Baum
FF Preding
FF Preding
Chronik

Orkanartiger Sturm forderte die Feuerwehren

Das Sturmtief „Petra“ hat am Dienstag mit Sturmböen von bis zu 160 km/h die Steiermark erreicht. Die Feuerwehren waren in einigen Gebieten bis zum Abend im Dauereinsatz, vor allem, um umgeknickte Bäume zu entfernen. Zahlreiche Seilbahnen standen still.

Laut Landesfeuerwehrverband Steiermark wurden im Zusammenhang mit Sturmtief „Petra“ 128 Einsätze mit insgesamt 100 eingesetzten Feuerwehren gezählt, wobei die Zahlen für Graz dabei nicht enthalten sind. Rund 800 Feuerwehrkräfte waren steiermarkweit mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Feuerwehreinsätze am Dienstag
LFV Steiermark
Hier überall mussten die Feuerwehren bis 14.00 Uhr ausrücken.

Besonders betroffen waren die Bezirke Bruck an der Mur, Hartberg, Weiz, Graz-Umgebung, Leibnitz und Deutschlandsberg – punktuell gab es auch in Leoben, Mürzzuschlag und Voitsberg Einsätze. In den frühen Abendstunden waren die Alarmierungen laut Landesfeuerwehrverband aber bereits rückläufig, so die Feuerwehr.

Entwurzelte Bäume und blockierte Straßen

In den meisten Fällen musste die Feuerwehr entwurzelte oder geknickte Bäume bzw. heruntergebrochene Äste beseitigen. Teils wurden durch den Sturm sogar Dächer abgedeckt oder durch herumfliegende Äste beschädigt. Auch ganze Straßen und Gehwege wurden von umgestürzten Bäumen blockiert.

Allein die Feuerwehren im Bezirk Deutschlandsberg mussten Dienstagvormittag zu gleich sieben Sturmeinsätzen binnen einer halben Stunde ausrücken. Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen brachte mehrere Bäume zu Fall: Die Stämme verlegten Straßen in Stainz, Wetzelsdorf, Stallhof, Preding und Gundersdorf; in Rosegg und in Deutschlandsberg wurden sogar zwei Wohnhäuser von umstürzenden Bäumen getroffen. Rund 50 Feuerwehrkräfte standen dem Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg zufolge im Einsatz, um die Schäden aufzuarbeiten.

Südbahnstrecke unterbrochen

Wegen umgestürzter Bäume unterbrochen ist auch die Südbahnstrecke zwischen Frohnleiten und Mixnitz: Die Bäume sind auf eine Oberleitung gestürzt, es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Sperre wird voraussichtlich bis Dienstagabend, 20.00 Uhr, andauern. Auf der Südautobahn (A2) kurz nach Laßnitzhöhe im Bezirk Graz-Umgebung stürzte ein Baum auf die Straße – Augenzeugen halfen, den Baum von der Straße zu beseitigen.

Tausende Haushalte ohne Strom

Auch Stromausfälle waren die Folge des Sturmes: Über die Mittagsstunden waren steiermarkweit rund 5.000 Haushalte ohne Strom, bestätigte der Sprecher der Energie Steiermark, Urs Harnik – und die Lage ändere sich minütlich, sagte Harnik noch am frühen Dienstagnachmittag: „Es kommen immer wieder neue Geschichten dazu“, so Harnik, „die Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren.“

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Feuerwehr im Wald
FF Gundersdorf
Die Feuerwehr beim Aufarbeiten der Sturmschäden
Umgeknickter Baum
FF Preding
Vor allem im Bezirk Deutschlandsberg sind zahlreiche Bäume umgeknickt
Feuerwehr bei Holzarbeiten
FF Gundersdorf
Teils verlegten die umgestürzten Baumstämme ganze Straßen
Baum auf Hausdach
FF Preding
In Deutschlandsberg und Rosegg landeten zwei Bäume durch den Sturm auf Dächern

Einsätze gab es in allen Teilen der Steiermark, laut Harnik etwa „in Leutschach, Köflach, Bruck, Liezen, im Raum Frohnleiten, Mürztal, auf der Teichalm“, nirgendwo seien aber größere Flächen betroffen. Rund 50 Monteure waren bis zuletzt steiermarkweit unterwegs, um sämtliche Reparaturarbeiten noch am Dienstag abschließen zu können.

Seilbahnen wurden großteils stillgelegt

Sturmtief Petra traf aber auch die Skigebiete und andere Ausflugsziele: Auf dem Schöckl, dem Präbichl, der Reiteralm, der Planai, am Kreischberg und im Lachtal stehen die Seilbahnen seit dem Vormittag still, schildert etwa Karl Fussi, Geschäftsführer der Murtal-Seilbahnen: „Am Lachtal haben wir bislang nur die Schlepplifte in Betrieb. Mit den beiden Bahnen sind wir drinnen geblieben, weil es einfach zu riskant ist, die Gäste bei diesem Sturm hinaufzubefördern.“

Derzeit befinden sich aufgrund der Semesterferien in Wien und Niederösterreich zahlreiche Skiurlauber in der Obersteiermark – allein im Raum Schladming sind es 30.000, sagt Georg Bliem, der Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen: „Die Gäste haben durchaus Verständnis, Skifahren ist ein Freiluftsport. Wir haben eine Informationsstrategie gestartet direkt zur Hotellerie, an den Skibussen und Stationen wird informiert. Das kommt gut an.“

Sturm schwächt sich langsam ab

Zumindest gibt es Aussicht auf Besserung. Das Sturmtief schwächt sich ab. Die Windmesser werden aber weiter im Auge behalten, so Fussi: „Bei Windgeschwindigkeiten ab 70, 80 km/h kommt man natürlich in den kritischen Bereich. Da muss der Betriebsleiter sehr genau beobachten. Es kommt auch immer darauf an, von welcher Seite kommt der Wind und ob es konstant ist oder ob wir es mit Böen zu tun haben.“

Kathi Wenusch hat Dienstagnachmittag mit Fritz Wölfelmaier von der ZAMG über den weiteren Wetterverlauf gesprochen

Sturmtief „Petra“ fegt über Österreich

Auch in anderen Teilen Österreichs sorgt das Sturmtief „Petra“ für zahlreiche Feuerwehreinsätze in Österreich: Im Westen wurden Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen, zahlreiche Schäden und Behinderungen waren die Folge. Die Temperaturen sollen laut ORF-Wetterredaktion in den nächsten Tagen sinken – mehr dazu in Sturmtief „Petra“ fegt über Österreich (news.ORF.at).