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Wirtschaft

Coronavirus: Wirtschaft spürt erste Folgen

Durch den Ausbruch des Coronavirus (CoV) wächst in der Steiermark die Sorge vor wirtschaftlichen Folgen. In der Autozulieferindustrie arbeiten Teams daher an Notfallplänen, im Handel wirkt sich der Ausfall von Lieferungen aus China bereits aus.

Seit mehr als zehn Tagen warten zahlreiche steirische Unternehmen schon auf Lieferungen aus China – doch dort sind viele Betriebe wegen des Coronavirus-Ausbruchs nach wie vor geschlossen, und zwar schon länger als geplant, sagte der Geschäftsführer des Internationalisierungscenter Steiermark (ICS), Robert Brugger.

Erste Notfallpläne in Arbeit

Besonders betroffen ist die Autozulieferindustrie: In China stehen die Bänder von vielen großen Autobauern still, nach dem chinesischen Neujahrsfest wurde in vielen Betrieben die Arbeitspause wegen des Coronavirus vorerst bis Montag verlängert.

Die Autozulieferindustrie in der Steiermark hat für den Ernstfall daher bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, so Brugger: „Es sind jetzt Teams gebildet worden, die Notfallpläne auflegen, die Alternativszenarien definieren, die jetzt die weitere Entwicklung ganz genau beobachten.“

Firmengebäude Niceshops
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Verzögerungen von bis zu zwei Wochen

Die Lieferausfälle oder Verzögerungen spürt aber auch der Handel: Der steirische Onlineanbieter niceshops in Paldau etwa verschickt täglich mehr als 10.000 Pakete, darunter Waren, die auch aus China kommen. Auf manche Produkte wartet man seit Ausbruch des Coronavirus allerdings seit fast zwei Wochen vergeblich, sagte Geschäftsführer Roland Fink: „Wenn das so weitergeht, wird es schön langsam problematisch, was den Umsatz angeht, weil man muss die Dinge ja verkaufen, wenn sie nachgefragt werden.“

E-Bike Produktion
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Konkret spricht Fink etwa den E-Bike-Sektor seines Unternehmens an: Viele Teile, die in der Steiermark zusammengebaut werden, würden hier aus China kommen: „Da ist es natürlich so, dass man da eine Planung hat, dass wenn die Saison anfängt, wir da die Räder ausliefern wollen, und wenn man dann nicht liefern kann, tut das weh.“

Hoffen auf Schadensbegrenzung

Jetzt hofft man, dass sich die Situation in China möglichst rasch entspannt und die Betriebe wieder ihre Produktion aufnehmen können. Vorerst ist die Lieferkette aus China zu steirischen Betrieben erst verzögert; sollte sie endgültig unterbrochen werden oder Lieferungen ganz ausfallen, wäre der Schaden erheblich. Doch davon gehen Experten derzeit nicht aus.