Chronik

Serienbrandstifterin: Prozess fortgesetzt

Im Grazer Straflandesgericht ist am Montag der Prozess gegen Frau fortgesetzt worden, die Ende Dezember 2018 bis Ende Jänner 2019 für insgesamt vier Brände verantwortlich sein soll.

Die Feuer brachen rund um das Haus der Angeklagten und bei Nachbarn im oststeirischen Birkfeld im Bezirk Weiz aus. Gebrannt hatte es jeweils kurz hintereinander: Zuerst ging ein Holzstoß in Flammen auf, dann ein Auto, schließlich ein Wirtschaftsgebäude und zuletzt noch der Keller der Beschuldigten. Beim Prozessauftakt im Dezember fühlte sich die 41-Jährige nicht schuldig – mehr in Mutmaßliche Serienbrandstifterin vor Gericht (9.12.2020).

Eheprobleme mögliche Hintergründe für Tat

Die Staatsanwältin führte an, dass Schwierigkeiten in der Ehe die Frau zu den Taten getrieben haben könnten: Ihr Mann sei allein auf Skiurlaub nach Tirol gefahren, und zu dieser Zeit brannte es. Wie sich herausstellte, hatte die Angeklagte den Urlaub ihrem Mann selbst geschenkt.

Verletzt wurde bei den Bränden niemand, der Sachschaden war allerdings – besonders beim Gebäude – hoch; allerdings belief sich die Versicherungssumme auf mehr als das Dreifache der Kosten der Errichtung.

Beweislage schwierig, Handy soll untersucht werden

Im Laufe der Verhandlung erwies sich die Beweislage als sehr schwierig, da bisher nicht alles entsprechend ausgewertet wurde: So gibt es zahlreiche Fotos, die dem Gericht erst seit kurzem zur Verfügung stehen; außerdem wurde am Montag ein technischer Sachverständiger damit beauftragt, das Handy der Angeklagten zu untersuchen – es geht dabei um ein Foto, das die Frau vom Brand des Holzstoßes ihres Nachbarn gemacht hatte.

Der Richter ließ vorerst offen, ob es nicht auch noch einen Ortsaugenschein geben wird, der Prozess wurde erneut vertagt. Der Termin für eine Fortsetzung steht noch nicht fest.