Über den Modellbau als Architektin kam Petra Roth auf die Idee, Schmuck zu kreieren: Aus den Platten, die eigentlich für die Architekturmodelle verwendet werden, zauberte sie Ohrringe. „Nachdem ich selbst auch gerne Schmuck trage, Ohrringe vor allem, und mir nie etwas gefallen hat, hab’ ich mir gedacht, das ist eine gute Idee.“
Austauschbare Einzelteile
„Smart pieces“ nennt sich der federleichte Acrylglas-Ohrschmuck, da die kleinen Stücke nach Belieben zusammengesetzt und auch wieder ausgetauscht werden können. „Ohrringe sind die tollsten Schmuckstücke überhaupt: Die trägt man im Gesicht, das kann ein ganzes Gewand stylen.“
Wenn das Design stimmt, ist mit dem Laser vieles möglich
Gearbeitet wird mit einem speziellen Computerprogramm: Hier werden die Muster und Ornamente gezeichnet. Hat Petra Roth ihrer Fantasie ausgiebig freien Lauf gelassen, schickt die Ohrring-Designerin ihre kreativen Ideen weiter an Mario Fraiß, der die Ideen mittels eines Laserplotters vom Computer auf die Acrylglasplatten bringt und ausschneidet.
„Das ist nichts anderes als ein Druckvorgang, wobei das Laserlicht die Schneidpfade nacheinander abarbeitet und ausschneidet.“ Der Rest jedoch ist Handarbeit: Vorsichtig gilt es, die einzelnen Teile aus der Platte zu drücken, und am Ende müssen die kleinen Einzelteile zusammengebaut werden, bevor sie dann schon das Ohr zieren.
„Ohrringe sind ein Lebensgefühl“
Jetzt im chinesischen Jahr der Ratte sind Mäuse der letzte Schrei, um die Ohren zu schmücken: „Ob ich eine Maus trage und das irgendwie lustig ist, oder etwas Elegantes wie ein Medaillion und auf einen Ball gehe – man fühlt sich auch anders, es ist ein bisschen ein Lebensgefühl dabei.“
„Ich habe ungefähr ein halbes Jahr gebraucht, bis ich gewusst habe, wie stark die Platte sein muss, welche Platte ich verwende, was eine Platte aushält, dass sie nicht bricht. Die ersten Teile waren plump, dann sind die Modelle immer feiner und feiner geworden. Mittlerweile habe ich eine ganze Kollektion erstellt und verwende keine üblichen Modellbauplatten, sondern speziell satinierte, in vielen verschiedenen Farben. Einige werden noch einmal mit Sprühlack oder Swarovski-Steinen überarbeitet und verziert. Ich konnte auch fürs Museum Leopold eine eigene Serie machen oder für Hannah Trachten in Salzburg.“ Auch für den Kunst- und Designmarkt München Ende Februar schickt die Grazerin neue Aufträge an den Laserplotter.