Zwei Kühe fressen Heu
APA/dpa/Mohssen Assanimoghaddam
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Landwirtschaft

Rinderbauern: 300 geben jedes Jahr auf

In der Steiermark gibt es immer weniger Rinder. Die Landwirtschaftskammer spricht von einem kritisch niedrigen Wert. 300 Rinderbauern hören jedes Jahr auf. Hauptgrund sei der niedrige Preis für Fleisch und Milch.

Rund 315.500 Rinder sind in den steirischen Ställen zu finden, zeigen Zahlen der Statistik Austria. Viel weniger dürften es nicht werden, sonst könne der Eigenbedarf bald nicht mehr abgedeckt werden, sagte der Referent für Rindfleischerzeugung in der Landwirtschaftskammer Steiermark, Rudolf Grabner.

„Wenn wir das Qualitätsfleisch betrachten, sind wir schon an der unteren Grenze. Das ist auch der Grund, warum wir zusätzlich Qualitätsfleischproduzenten brauchen. Und bei der Milch, würde ich sagen, sind wir auch an der Grenze – also viel Rückgang vertragen wir da nicht mehr“, so Grabner.

Sinkende Preise als Ursache

Die Konsequenz, sollten es noch weniger Tiere werden: Fleisch und Milch müssten aus anderen Bundesländern oder EU-Ländern zugekauft werden, so Grabner. Als Hauptgrund für den Rückgang nennt er die sinkenden Preise für Fleisch und Milch. Pro Jahr würden deshalb etwa 300 Betriebe mit der Rinderwirtschaft aufhören. Grabner: „Das sind also Betriebe, die keine wirtschaftliche Existenz mehr sehen in ihren Betrieben, die vielleicht zu klein sind oder wo es arbeitstechnisch nicht mehr zu bewerkstelligen geht. Das sind etwa 300, die jedes Jahr mit der Rinderhaltung aufhören.“

Die Möglichkeiten der Bauern, auf den Preis Einfluss zu nehmen, seien sehr begrenzt. Gespräche mit Handelsketten brächten nur mäßige Erfolge, deshalb sei es wichtig, „dass wir auch in der Vermarktung insgesamt mehr Tiere aus gemeinsamer Vermarktung auf den Markt bringen. Das ist eine Strategie und Möglichkeit.“

Immer mehr Schafbauern

Besser geht es den Schafbauern. Hier stieg die Anzahl der Tiere in den letzten zehn Jahren um rund 10.000. Manche Bauern würden von Rind auf Schaf umsteigen, weil die Haltung einfacher und somit auch nebenerwerbsmäßig möglich sei, sagte Karina Neuhold von den Weizer Schafbauern. Außerdem seien die Preise bei Qualitätslamm auch profitabel.