Test für Coronavirus
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Gesundheit

CoV: So laufen die Testungen ab

In der Steiermark gibt es bisher noch keinen bestätigten Coronavirus-Fall, dennoch tritt täglich ein Expertenstab zusammen. Die Testungen laufen unterschiedlich ab, zum Teil im Rettungswagen, zum Teil in speziellen Ambulanzen.

In Wien gibt es einen ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus – das gab das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag bekannt – mehr dazu in Wiener Patient seit zehn Tagen im Spital (news.ORF.at).

Unspektakuläre Probenentnahme

Gibt es einen konkreten Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus, also entsprechende medizinische Symptome bzw. ein Aufenthalt in den am stärksten betroffenen Ländern, wird zunächst ein Abstrich gemacht schildert Robert Krause, Infektiologe am LKH Graz: „Das ist eine unspektakuläre Probenentnahme. Man fährt mit einem Wattetupfer in die Nasenregionen oder in die Nasenrachenregion und nimmt von dort eine Speichelprobe, die würde dann untersucht werden.“

Es gibt unterschiedliche Stellen, wo diese Probe entnommen werden kann – das müsse im Einzelfall entschieden werden: „Ob das jetzt im Rettungsauto durchgeführt wird, damit ein etwaiger Kontakt zu anderen Personen verhindert wird, ob das zu Hause gemacht wird oder in einer Spezialambulanz und man in der Spezialambulanz warten muss, bis das Ergebnis da ist, ist vom konkreten Fall abhängig – da geht es um personelle oder räumliche Ressourcen oder auch um Ressourcen, die andere Patienten betreffen“, so Krause.

Bis ein Ergebnis vorliegt kann es im Schnitt vier bis fünf Stunden oder auch länger dauern. Wo das Ergebnis abgewartet wird bzw. wo die Probe entnommen wird – also zu Hause, im Rettungswagen oder in einer Spezialambulanz – hängt laut dem Mediziner auch davon ab, ob bzw. welche und wie schwere Symptome derjenige hat.

Keine Gefahr in Spezialambulanz

Die Frage, wie hoch das Ansteckungsrisiko in einer Spezialambulanz – wo Kontakt mit anderen Personen besteht – ist, beantwortet Robert Krause so: „Mit Spezialambulanz ist ja nicht gemeint, dass dort alle Personen in einen Raum kommen. Wir sind angehalten, dass wir diese Personen trennen, und wir haben in diesen Ambulanzen spezielle Räume dafür, damit eben möglichst kein Kontakt von einer Person zur anderen stattfindet, aber auch hier gibt es natürlich Kapazitätsgrenzen. Derzeit ist davon auszugehen, dass wir die Personen gut trennen können und dass es eben keine Gefahr geben sollte, dass eine Person die keine Coronavirus Infektion hat, von einer anderen Person, die eventuell diese neuen Coronaviren hat, angesteckt wird.“

Test als Vorsichtsmaßnahme bringt nichts

Sollte die Zahl der Testungen ansteigen – bisher gab es in der Steiermark rund 150 – müsse evaluiert werden, ob weitere Ambulanzen notwendig sind, das müsse von Tag zu Tag neu bewertet werden, sagt Krause. Derzeit kommen laut dem Mediziner auch viele Menschen in die Ambulanzen, die sich ohne konkreten Verdacht und rein als Vorsichtsmaßnahme testen lassen wollen – das bringe allerdings überhaupt nichts.

Das Gesundheitstelefon 1450 läuft in der Steiermark auf Hochtouren, personell wurde aufgestockt, um die Anfragen bewältigen zu können.