Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breite sich in Europa immer weiter aus, heißt es von der EU-Kommission. Zehn Staaten seien mittlerweile von der Tierseuche betroffen. Sie werde auch Österreich treffen, warnen Experten. Hauptüberträger ist der Mensch. Was kann man tun? Schwein Schweine Hausschwein
ORF
ORF
Landwirtschaft

Preis für Schweinefleisch auf Jahrzehntehoch

Der Preis für Schweinefleisch liegt auf einem Jahrzehntehoch. Grund ist vor allem die hohe Nachfrage in China, dem größten Schweinefleisch-Produzenten, wo man akut gegen die Schweinepest kämpft. Steirische Händler wollen diese Marktlücke nützen.

Rund 220 Euro bekommen Landwirte laut der Vermarktergemeinschaft Styriabrid im Schnitt für ein Mastschwein – damit sei der Preis im Vergleich zum letzten Jahr um ein Drittel gestiegen; mit einem Kilopreis von rund zwei Euro liege man zurzeit überhaupt so hoch wie seit Jahrzehnten nicht.

Preissteigerung war dringend notwendig

Diese Preissteigerung war auch dringend notwendig, betont Raimund Tschiggerl von Styriabrid: „Wir haben in den letzten zehn Jahren jährlich über 500 Betriebe verloren – genau darum ist es wohltuend, dass wir diesen Preis wieder haben.“

In China wütet die Schweinepest

Hintergrund der Preissteigerung ist neben der weltweit zurückgehenden Schweinezucht ein Virus, das beim größten Schweinefleischproduzenten und -konsumenten China für Ausfälle sorgt, so Tschiggerl: „Die Afrikanische Schweinepest hat dazu geführt, dass sehr viele Tiere geschlachtet oder notgetötet und entsorgt werden mussten. Man geht davon aus, dass heuer in China ca. 20 Millionen Tonnen fehlen werden.“

Betriebe bauen aus, haben aber neue Sorge

Steirische Händler nützen die Marktlücke – und bauen teils auch ihre Unternehmen aus: Steirerfleisch in Wolfsberg im Schwarzautal hat erst 2019 für 23 Millionen Euro eine neue Verpackungshalle errichtet, so Geschäftsführer Alois Strohmeier: „Wir sind mit unseren Betrieben seit April 2018 auch für den chinesischen Markt als einer der wenigen in Österreich zugelassenen Betriebe. Dementsprechend haben wir für uns den Entschluss gefasst, in neue Technologien zu investieren“ – und auch in neue Mitarbeiter, wie Strohmeier weiter betont. Sorge gebe es allerdings aufgrund des Coronavirus, das unter anderem zu Komplikationen bei Exporten nach Asien führe.