Flughafen Graz
ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Indirekte Auswirkungen auf Flughafen Graz

Zur Eindämmung des Coronavirus werden in den kommenden zwei Wochen die Direktflüge zu den norditalienischen Flughäfen Bologna und Mailand eingestellt. Das trifft indirekt auch den Flughafen Graz.

Die Bundesregierung hat in den kommenden zwei Wochen die Direktflüge aus Österreich in den Iran, nach Südkorea und eben auch nach Bologna und Mailand eingestellt – mehr dazu in Flugstopp nach Südkorea, Norditalien und in Iran (news.ORF.at). Zudem hat die AUA angekündigt, Kurzarbeit einzuführen – mehr dazu in AUA führt Kurzarbeit ein (news.ORF.at)

Rund 150 Flüge fallen bis Ende März aus

Der Flughafen Graz bietet zwar keine direkten Flüge in die betroffenen italienischen Krisenregionen an, sehr wohl aber Flüge zu wichtigen Verbindungsflughäfen in Deutschland. Einige davon müssen nun gestrichen werden, bestätigt der Grazer Flughafendirektor Gerhard Widmann: „Wir haben bis Ende März ungefähr 150 Flugausfälle seitens der Lufthansa- und seitens der AUA-Gruppe, das betrifft insbesondere München, Frankfurt, Wien und ganz wenig auch Stuttgart und Düsseldorf. Insgesamt sind das rund 25 Prozent der Flüge dieser Gesellschaft.“

Rückgang bei den Passagierzahlen erwartet

Bezogen auf das gesamte Flugangebot des Grazer Flughafens schlagen sich die Flugausfälle mit zehn Prozent nieder – das wirkt sich in weiterer Folge auch auf die Passagierzahlen aus, die laut Widmann schon jetzt leicht rückläufig seien: „Das wird insgesamt jetzt in den nächsten Tagen ganz klar stärker werden – wir rechnen schon mit fünf bis zehn Prozent, die in den nächsten Wochen an Rückgang eintreten werden.“

Hotline für Reisende eingerichtet

Auch sind viele Reisende verunsichert, ob sie ihre Reisen überhaupt antreten sollen – für sie hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag des Sozialministeriums eine kostenlose Hotline eingerichtet: Dort bekommen Reisende unter anderem Auskunft darüber, unter welchen Bedingungen sie kostenlos von einer geplanten Reise zurücktreten können. Erreichbar ist die Hotline unter der Nummer 0800 201 211 von Montag bis Sonntag von 9.00 bis 15.00 Uhr.

Wirtschaft beginnt zu leiden

Unter dem Virus leidet mittlerweile zunehmend auch die steirische Wirtschaft: Der bisherige Schaden sei derzeit zwar noch nicht abschätzbar, sagt Wirtschaftskammerdirektor Karl-Heinz Dernoscheg, sehr wohl aber glaubt er, dass es schon demnächst auch in der Steiermark mehr Kurzarbeit geben wird: „Ich gehe davon aus, dass, wenn es nicht bald zu einer Entschärfung der Lage kommt, dass der eine oder andere Betrieb sagt, ich werde zurückfahren müssen, eventuell wenn keine Rohstoffe vorhanden sind oder wenn keine Ersatzteile zu finden sind. Dann wird man das als Überbrückungsmaßnahme vernünftig einsetzen müssen.“ Als Entlastung für Kleinunternehmen schlägt Dernoschegg Überbrückungskredite bzw. die Verlängerung von Kredit-Laufzeiten vor.