Robert Stolz-Museum
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Kultur

Graz plant neues Robert-Stolz-Museum

Dem letzten großen österreichischen Operetten- und Schlagerkomponisten Robert Stolz wird in Graz ein neues Museum gewidmet. Die Stadt investiert dafür bis Ende 2021 rund drei Mio. Euro.

„Robert Stolz ist in vielfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung, und wir werden Geld in die Hand nehmen, damit wir ihm in seiner Heimatstadt ein neues Museum widmen können“, sagte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Montag. Schwerpunkt werden einerseits die Melodien des Komponisten sein, der die ganze Welt in Himmelblau erstrahlen und die Herzen im Dreivierteltakt schlagen ließ, andererseits will man dessen couragierte Lebenshaltung und Widerständigkeit gegen das NS-Regime, die für Stolz mit dem Einbruch seiner Karriere verbunden war, in den Mittelpunkt stellen.

Stolz „für alle Generationen erlebbar machen“

In Graz gab es bereits ein kleines Stolz-Museum, das aber wieder aufgelöst wurde – nun wurde „in enger Abstimmung“ mit dem Großneffen Hans Stolz sowie Clarissa Henry, der Haupterbin des Komponisten, ein Konzept entwickelt, das dessen Leben und Arbeit „für alle Generationen erlebbar machen soll“, so Nagl. Bei der inhaltlichen Umsetzung greift die Stadt auf die Expertise des Kindermuseums Graz zurück: „Die Melodien werden die Generationen zusammenbringen“, zeigte sich Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) bei der Präsentation der Pläne überzeugt.

In Seniorenresidenz untergebracht

Untergebracht wird das Museum in einer Seniorenresidenz im Bezirk Geidorf – ein ungewöhnlicher Ort, im Falle der „Seniorenresidenz Robert Stolz“, die zu den Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz gehört, ist aber eine Logik vorhanden: „Die GGZ begrüßen das Museum außerordentlich. Wir waren das erste singende Krankenhaus und singende Pflegeheim in Österreich, die Musik verbindet die Generationen und lässt Krankheit zumindest vorübergehend vergessen“, betonte Geschäftsführer Gerd Hartinger.

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Sichtbarmachung und Öffnung nach außen

Den Architektenwettbewerb gewann das Büro „Architektursalon“: Es werden nicht nur neue Räumlichkeiten für das Museum geschaffen, sondern auch die das Seniorenzentrum umgebende Parkanlage zum öffentlichen Raum hin geöffnet. Im verglasten Eingangsbereich entsteht ein Konzertsaal, der sich mit Schiebetüren ebenfalls zum Park öffnet. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für Ende 2021 geplant.