Pflegekraft geht neben Person mit Rollator
ORF
ORF
Coronavirus

Sozialeinrichtungen bleiben offen

Mit Montag wird das öffentliche Leben in Österreich auf ein Minimum reduziert. Caritas und Sozialeinrichtungen betonen aber, dass die Dienste im Pflegebereich und in der Notversorgung sowie in den Behinderteneinrichtungen aber aufrecht bleiben.

20.000 Klienten und Betreute sind in steirischen Sozialeinrichtungen untergebracht – viele können derzeit nicht nach Hause oder haben gar kein zu Hause. Daher müssen diese Personen dort auch weiterhin bleiben können, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Sie spricht etwa Einrichtungen der Behindertenhilfe an, Tageswerkstätten, aber auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, wie das SOS Kinderdorf.

Angehörige in Einrichtungen nicht besuchen!

Wer betreute Angehörige hat, könne sie abholen, sie müssen aber nicht aus den Einrichtungen geholt werden, betont Kampus. Wer bleiben will, könne bleiben, aber: „Die dringende Empfehlung ist: bitte nicht besuchen, man schützt damit sich selbst, man schützt aber vor allem vulnerable Menschen, Menschen mit Behinderung, und das ist ein großes Anliegen und ein Appell von mir, von diesen Besuchen abzusehen.“

Besonderes Augenmerk auf Hygiene

In den Einrichtungen wird nochmal ein besonderes Augenmerk auf Hygiene gelegt und das betrifft insbesondere die Mitarbeiter: Der Personalschlüssel werde angepasst, um Eltern mit Kindern zu ermöglichen, gegebenenfalls zu Haus sein zu können. Dazu gebe es auch ein Überkommen zwischen den Arbeitgebervertretern der Vertragspartner und Arbeitnehmervertreter, so Kampus.

Eigene Hotline für Betroffene

Inzwischen gibt es vom Sozialressort auch eine Hotline: unter 0800 20 10 10 können Fragen geklärt werden wie etwa: „Hat nächste Woche die Tageswerkstätte noch offen? Was kann ich tun um meine Tochter noch besser zu schützen? Kann mein Sohn weiter in die Schule gehen, wird er dort betreut?“ Es gebe Schulen, die ganz schließen, aber auch Schulen, wo weiterhin eine Betreuung für Kinder mit Behinderung gewährleistet ist.

Caritas-Dienste bleiben aufrecht

In der sehr herausfordernden Situation bemühe sich die Caritas, nahe bei den Menschen zu bleiben, die Hilfe brauchen, heißt es. Neben dem Pflegebereich und der Notversorgung bemühe man sich auch, die allgemeinen sozialen Dienste und Beratungen weitgehend in gewohntem Umfang anzubieten.

Großer Dank an Caritas-Mitarbeiter

Caritas-Direktor Herbert Beiglböck richtet einen großen Dank an die Mitarbeiter: „Die Arbeit im Pflegebereich ist eine wichtige Säule der allgemeinen Gesundheitsversorgung. Wir danken den Pflegekräften, die in dieser herausfordernden Situation zur Verfügung stehen und ihre Kräfte zum Wohl der Gesellschaft einsetzen.“

Auch die Notversorgung, etwa in den Notschlafstellen und im Marienstüberl, bietet die Caritas Steiermark weiterhin an. Die aktuelle Lage in diesen Einrichtungen sei geordnet und ruhig, berichtet Beiglböck nach einem Besuch vor Ort. „Diese Dienste zu gewährleisten, dient auch der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung“, hält der Caritasdirektor fest. „Ich danke allen KollegInnen für ihre solidarische Arbeit im Sinne der gesamten Gesellschaft.“

VinziWerke suchen junge Mitarbeiter

Gleiches gilt auch für die Vinziwerke in Graz – hier sucht Koordinatorin Nora Tödling-Musenbichler aber noch Hilfe: "Wir müssen unsere älteren ehrenamtliche Mitarbeiter schützen, und da fallen viele Dienste aus. Daher mein Aufruf an alle jungen Menschen, wenn sie Zeit haben: Wir suchen gezielt Menschen für unsere Notschlafstellen und Dauerherbergen, um hier eine 24-Stunden-Hilfe aufrecht zu erhalten. Weitere Informationen dazu gibt es unter der Telefonnummer 0676 94 30 378.