Handyansicht der Schau
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Kultur

CoV: Feldbacher Ausstellung wandert ins Internet

Viele Museen und Galerien sind derzeit geschlossen. Das Universalmuseum Joanneum, die Stadt Feldbach und die steirischen Kulturinitiative setzen auf Alternativen: Eine Ausstellung zu Joseph von Hammer-Purgstall kann demnächst online besucht werden.

Joseph von Hammer-Purgstall war vieles: Diplomat, Schriftsteller und Orientalist. 1774 in Graz geboren, übersetzte Hammer-Purgstall etwa die Gedichte des persischen Dichters Hafis ins Deutsche und inspirierte Goethe zu seinem „Westöstlichen Divan“. Außerdem war Hammer-Purgstall der erste Präsident der österreichischen Akademie der Wissenschaften. „Wir nennen ihn in dieser Ausstellung immer den Brückenbauer. Er hat die Kulturen einander näher gebracht, speziell den Orient und den Okzident“, so Kurator Michael Sladek.

„Jetzt muss die Kultur zu uns kommen“

Eine Ausstellung darüber, die eigentlich in der Kunsthalle Feldbach hätte stattfinden sollen, übersiedelte nun in den virtuellen Raum: „Gerade in diesen besonderen Zeiten brauchen wir Kultur. Wenn wir nicht zur Kultur gehen können, muss die Kultur zu uns kommen“, so Sladek.

Kurator mit Dokumenten
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Rundgang und umfassender Einblick in Dokumente

Um diese Ausstellung für Zuhause aufzubereiten, wird sie in den virtuellen Raum gebracht – auch mithilfe einer 360-Grad-Kamera: „Ich gehe damit die Stationen ab, wo sich die Besucher sonst hinstellen würden und mache Fotos, die ich dann ins Internet stelle, damit man sich dann daheim auf dem Handy oder dem Laptop umschauen kann“, sagt der Kurator.

Umschauen kann man sich künftig auch in historischen Dokumenten: „In der Ausstellung kann ich immer nur eine aufgeschlagene Seite eines Buches präsentieren. Der Vorteil der digitalen Zeit ist, dass ich jetzt alle Seiten abscannen kann, und damit kann man sie alle sehen und noch viel genauer studieren“, so der Kurator.

Ideen reisen lassen

Viele der präsentierten Schriftstücke kommen aus dem Schloss Hainfeld bei Feldbach – dort lebte und arbeitete Hammer-Purgstall an seinen rund 800 Veröffentlichungen. Sladek zieht Parallelen zwischen dem 19. Jahrhundert und dem Heute: „Zumindest von dem her, dass man damals nicht so schnell reisen könnte. Derzeit darf man gar nicht reisen. Da muss man die Idee reisen lassen“, sagte der Kurator. Und die Ideen von Hammer-Purgstall werden in ein paar Tagen auf der Homepage der Stadt Feldbach zu allen nach Hause reisen.