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Coronavirus

Reisestornos: 20.000 Anrufe seit Anfang März

Die aktuellen Reisewarnungen auf Grund des Coronavirus verunsichern viele Reisende. Allein seit Anfang März trudelten 20.000 Anfragen zum Thema Storno beim Verein für Konsumenteninformation ein.

Die meisten Menschen wollen wissen, wer die Kosten für die Reise tragen muss, wenn sie nicht angetreten werden kann. Hier kann der Verein für Konsumenteninformation derzeit in vielen Fällen beruhigen.

Viele Gründe für kostenlosen Rücktritt

"Es gibt eine Reisewanrung, ich darf nicht einreisen oder ich darf einreisen, müsste aber in Quarantäne oder es fliegt kein Flieger oder es ist vor Ort gefährlich – wenn einer dieser Gründe vorliegt, habe ich das Recht dem Veranstalter zu sagen: „Ich möchte nicht reisen – bitte lasse mich kostenlos aus dem Vertrag raus“, erklärt Andreas Herrmann vom Verein für Konsumenteninformation, der im Auftrag des Ministeriums eine eigene Hotline betreibt.

Flughafen Graz
ORF.at/Christian Öser
Wurden Flüge gestrichen, ist das laut VKI ein Grund, vom Vertrag zurückzutreten

Das Gesagte allerdings gilt vor allem für Pauschalreisen. Bei individuell gebuchten Flügen und Hotelaufenthalten ist der Kaufrücktritt komplexer, sobald die Reise wieder möglich wird. Viele Informationen dazu hat auch die steirische Arbeiterkammer online zusammengestellt, sagt Bettina Schrittwieser von der Arbeiterkammer: „Unter jobundcorona.at finden sich Antworten und auch Musterschreiben, die die Betroffenen verwenden können, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Eine Verjährung oder Verfallsfrist ist kein Problem, da diese Zahlungen drei Jahre lang geltend gemacht werden können.“

Kundengeld bei Pauschalreisen sicher

Bei Gruber Reisen, wo die Mitarbeiter zurzeit von zu Hause aus arbeiten, versichert man: „Das Kundengeld von gebuchten Pauschalreisen ist auf alle Fälle sicher, denn diese sind ja abgesichert. Es wird gerade darüber verhandelt, ob die Guthaben ausbezahlt oder als Gutschrift ausgegeben werden, was natürlich wichtig wäre, um die Liquidität der Reisebüros und der Reiseveranstalter aufrecht zu erhalten“, sagt Max Schlögl von Gruber Reisen. Dennoch wolle man alle rund 300 Mitarbeiter behalten, heißt es bei Gruber Reisen.