Schutzmasken und Schutzanzüge
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

Schutzausrüstung aus der Steiermark?

Schutzausrüstung ist in der Coronakrise weltweit knapp – laufend bestelle man nach, heißt es von der Ärztekammer. Nun melden sich aber auch immer mehr Betriebe, die umsatteln würden und Schutzausrüstung herstellen könnten.

In Wien-Schwechat landeten am Montag zwei AUA-Maschinen aus China, die 130 Tonnen Schutzausrüstung an Bord hatten. Das Material soll am Dienstag von einem zivilen Frächter in Begleitung von Polizei und Militärpolizei nach Tirol und in weiterer Folge teilweise zur Grenze nach Südtirol gebracht werden, wo es den italienischen Behörden übergeben wird – mehr dazu in Schutzausrüstung aus China gelandet (noe.ORF.at).

Auch hierzulande wären dutzende Betriebe bereit, Schutzausrüstungen herzustellen, bestätigt der Direktor der steirischen Wirtschaftskammer, Karl-Heinz Dernoscheg: Das reiche von der Hemdenfabrik über Produzenten von Autositzen bis zu kleinen Schneidereien.

Viele Betriebe könnten sofort zu nähen beginnen

Man habe sowohl mit kleinen Betrieben als auch mit großen Firmen bereits Kontakt aufgenommen, so Dernoscheg. Auch von einem Unternehmer aus der Südsteiermark habe man einen Anruf bekommen: Er habe auch in Slowenien Betriebe, die für die Automobilindustrie genäht und jetzt keine Aufträge haben. So gebe es viele Betriebe, die aufgrund des wirtschaftlichen Stillstandes sofort anfangen könnten, Schutzkleidung zu produzieren.

Vorab wichtige Zertifikate sicherstellen

Allerdings gebe es da noch rechtliche Hürden – man könne nicht einfach freihändig produzieren. Wichtig sei vorab zu klären, welche Zertifikate nötig seien und wie man den Prozess beschleunigen könne. Dabei stehe man vor zwei großen Herausforderungen und trage eine große Verantwortung: Sowohl die Stoffe, die zu verarbeiten sind, als auch die Betriebe würden eine Zertifizierung benötigen. An den zentralen Stellen in Wien werde daran gearbeitet.

Ärztekammer bemüht sich weiter um Schutzausrüstung

Der steirische Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner spricht im Zusammenhang mit dem Mangel an Schutzausrüstungen von einer herausfordernden Situation für alle, die im Gesundheitsbereich tätig sind. Er sei froh, dass nun eine zentrale Einkaufseinheit im Bund geschaffen worden sei. Man dürfe nun aber nicht nachlassen – die Steiermark werde sich daher weiter bemühen, laufend Schutzausrüstungen zu bekommen. Allein am Montag habe man 10.000 Masken bekommen.