Essensausgabe der Caritas
ORF.at/Birgit Hajek
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Coronavirus

Hilfsorganisationen stocken Angebote auf

Gerade in schwierigen Zeiten sind Menschen am Rande der Gesellschaft – etwa Obdachlose – auf Hilfe angewiesen: Hilfsorganisationen stocken ihre Angebote für diese Menschen derzeit sogar auf.

Die Caritas startet beispielsweise zweimal wöchentlich ab Dienstag eine Lebensmittelausgabe für Bedürftige, auch beim Marienstüberl in Graz bekommen Menschen nach wie vor warme Mahlzeiten, und die VinziWerke haben ihr Angebot erweitert – die Nachtschlafstellen halten jetzt auch tagsüber offen.

Niemand muss auf der Straße schlafen

Auch in Zeiten von Corona will man möglichst viele bedürftige Menschen mit einem warmen Schlafplatz versorgen – um die Sicherheit der Bewohner zu erhöhen, habe man das Angebot erweitert, sagte Nora Tödtling-Musenbichler, Koordinatorin der VinziWerke: „Unsere Notschlafstellen VinziNest und VinziSchutz, die normalerweise als reine Nachtschlafstellen fungieren, haben jetzt rund um die Uhr geöffnet, damit kein Bewohner auf die Straße zurückmuss.“

Neuaufnahme von Bewohnern genau geprüft

Wegen der niedrigen Temperaturen bereite man sich auf die Aufnahme weiterer Menschen vor, man sei fast ausgelastet, sagt Tödtling-Musenbichler. In den Ein- und Zweibettzimmern sei der Mindestabstand gewährleistet, die Mehrbettzimmer habe man ausgedünnt. Zudem sei man bei der Aufnahme neuer Bewohner nun viel genauer: Neuzugänge würden befragt, woher sie kommen, wo sie zuvor waren, ob sie Symptome haben, wie es ihnen gesundheitlich geht, und es werde auch Fieber gemessen, so Tödtling-Musenbichler.

Sollte es einen Verdachtsfall geben, würden in Abstimmung mit der Caritas und der Stadt Graz Quarantänewohneinheiten geschaffen, sagte Tödtling-Musenbichler. In allen Einrichtungen der VinziWerke gebe es weiters eine Besuchersperre, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten. Lebensmittelspenden sowie Seife und Desinfektionsmittel seien sehr willkommen, wichtig sei aber eine kontaktlose Übergabe.

Essen im Marienstüberl holen und mit nach Hause nehmen

Auch das Marienstüberl in Graz hält sein Angebot für Bedürftige trotz Coronavirus-Krise aufrecht: Man gebe Speisen um 9.00 Uhr, um 12.00 und um 13.00 Uhr im Freien aus, sagte Philipp Friesenbichler vom Marienstüberl. Das Essen kann mit nach Hause genommen werden, das sei sogar die Hauptbitte an die Besucher im Moment, „damit wir nicht zu viele Menschen im Marienstüberl zusammen haben“. Im Stüberl gebe es nur für eine beschränkte Anzahl von Menschen einen Platz – man versuche daher, vor allem Obdachlose drinnen zu versorgen.

Auf Geldspenden angewiesen

An freiwilligen Helfern fehle es derzeit glücklicherweise noch nicht – allerdings benötige man bei den VinziWerken und im Marienstüberl Geldspenden: Man könne Spenden an die Caritas mit dem Zusatz „Marienstüberl“ versehen, heißt es.

Caritas verteilt Lebensmittel an Bedürftige

Die Caritas Wien eröffnete drei Lebensmittel-Notausgabestellen. Eine vierte wird in Kooperation mit dem Roten Kreuz betrieben. Das Ziel ist es, ältere und armutsbetoffene Menschen auch in der Coronavirus-Krise zu unterstützen – mehr dazu in Caritas verteilt Lebensmittel an Bedürftige (wien.ORF.at).