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pixabay/jarmoluk
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Coronavirus

Bezirkshauptmannschaften sehr gefordert

Die Bewältigung der Coronavirus-Krise stellt auch die steirischen Verwaltungsbehörden vor große Herausforderungen: Täglich müssen Hunderte Bescheide ausgestellt werden. In den Bezirkshauptmannschaften ist das Personal besonders gefordert.

Covid-19-Erkrankte und deren Kontaktpersonen brauchen, wenn sie in Quarantäne oder häusliche Isolation gehen müssen, einen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft – eine häusliche Isolation ist ein Eingriff in die persönliche Freiheit und muss daher von einer Behörde per Bescheid verordnet werden.

Wichtige Aufgabe, die es zu erfüllen gilt

In der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung etwa arbeitet ein 30-köpfiges Team sieben Tage in der Woche daran, diese Bescheide auszustellen, sagt Bezirkshauptfrau Angelika Unger: Mehr als 700 wurden bereits bearbeitet. Die Mitarbeiter seien alle höchst motiviert – immerhin sei es die Aufgabe des öffentlichen Dienstes, gerade in herausfordernden Zeiten diese wichtigen Aufgaben zu erfüllen.

Stichprobenartige Kontrollen

Die Betroffenen werden von der Polizei stichprobenartig kontrolliert: Wer nicht zuhause angetroffen wird, dem drohen Strafen bis 3.600 Euro.

Man rechnet mit vielen weiteren Bescheiden

Der öffentliche Dienst habe jetzt einen besonderen Beitrag zu leisten, sagt auch der Bezirkshauptmann von Leibnitz, Manfred Walch – seine Bezirkshauptmannschaft ist auch für die Gesundheitskontrollen an der Grenze zuständig und somit noch stärker betroffen. Walch rechnet damit, dass aus den aktuell täglich rund 50 Bescheiden schon bald noch deutlich mehr werden, wenn die ersten Quarantänen von Kontaktpersonen wieder enden. Dafür seien neuerlich Bescheide notwendig.

Landesinterne Jobbörse geplant, um Personal zu entlasten

In der Landesregierung für das Personal zuständig ist Landesrat Christopher Drexler (ÖVP): Er lobt die Flexibilität aller Landesbediensteten und bedankt sich, dass sie in dieser Krise ihren Pflichten über Gebühr nachkommen würden. Viele würden gerne freiwillig woanders aushelfen, sagt Drexler und kündigt dazu eine Initiative an. „Wenn eine Juristin oder ein Jurist zum Beispiel den Kolleginnen und Kollegen in den Bezirkshauptmannschaften helfen möchte, dann werden wir das über eine landesinterne Jobbörse in den nächsten Tagen koordinieren.“