„Toilettengesicht“
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Coronavirus

Uni Graz dokumentiert steirischen CoV-Alltag

Durch die CoV-Ausgangsbeschränkungen hat sich der Alltag verändert – und dieses neue Leben interessiert auch die Wissenschaft: Die Uni Graz ruft die Steirer auf, ihren Alltag in der Krise zu dokumentieren und die Dokumente der Forschung zur Verfügung zu stellen.

Beheimatet ist das Projekt am Institut für Bildungswissenschaften an der Uni Graz, und das Sammeln der Dokumente läuft natürlich digital ab. „Le.i.C.A“ heißt das Projekt – das steht für „Leben in Corona-Zeiten“. Der steirische Alltag soll dokumentiert werden, erklärt der Bildungwissenschaftler Rudolf Egger von der Uni Graz, und zwar in Wort, Bild und Ton – meist wohl mit dem Smartphone.

„Menschen brauchen Geschichten“

"Menschen brauchen Geschichten, Erzählungen über das alltägliche Leben wie die Luft zum Atmen. Indem wir etwas über die Welt erzählen, wird vergangene Zeit gegenwärtig, und Gegenwärtiges erhält eine Gestalt“, so Rudolf Egger.

"Vor allem SteirerInnen sollen ihre subjektiven Dokumente wie Briefe, Whatsapp-Nachrichten, Bilder, Videos und Tagebücher, die einen Bezug zu den individuellen und gesellschaftlichen Ereignissen im Umgang mit den Auswirkungen des Coronavirus aufweisen, in digitaler Form an die Universität schicken“, startet Egger den Aufruf. Es gehe, so der Forscher, darum, vielstimmig darzustellen, wie wir in dieser Zeit unser Leben, unsere Vorstellungen von Gesellschaft, Familie, Freundschaft, Lernen wahrnehmen.

"Jedes Bild und jede Geschichte lebt dabei aus der eigenen Vorstellung, knüpft Zusammenhänge und deutet die Welt auf ihre Weise.“ Die gesammelten Dokumente sollen wissenschaftlich aufbereitet und analysiert werden. Die Materialien können an diese Mailadresse der Uni Graz gesendet werden.

Veränderung nachvollziehbar machen

Die eingesandten Beiträge werden von einem Experten-Team gesichtet und in bestimmten Kategorien abgelegt; ausgewählte Dokumente werden regelmäßig auf der Homepage der Universität Graz veröffentlicht, alle anderen werden für alle Interessierten in einem Archiv zugänglich sein. „Damit stehen sie auch vielfältigen Formen der Forschung zur Verfügung und werden helfen, die derzeit stattfindende Transformation der Gesellschaft in ihrer Komplexität nachvollziehbar zu machen“, so der Forscher.

Auch das Grazer Volkskundemuseum hat ein ähnliches Projekt gestartet: Es sucht Notizen und Objekte, die den Alltag in Zeiten des Coronavirus sichtbar machen – mehr dazu in Volkskundemuseum sucht Corona-Alltag.