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TU Graz: Ruf nach Studiengebühren-Befreiung

Die Hochschülerschaft der TU Graz fordert die Erlassung der Studiengebühren für das laufende Semester. Besonders hart treffe es derzeit Studierende, die von einem Einkommen abhängig sind, heißt es.

Viele Studierende würden geringfügig oder in klassischen Studentenjobs arbeiten – zum Beispiel in der Gastronomie – heißt es in einer Aussendung der Hochschülerschaft der TU Graz (HTU). Sie könnten daher von Maßnahmen wie der Kurzarbeit derzeit nicht profitieren.

HTU: „Rückerstattung unbedingt notwendig“

Durch aktuell bedingte Verdienstentgänge würden die Studiengebühren daher die Existenz der betroffenen Studierenden gefährden, sagt der Vorsitzende der HTU Graz, Simon Malacek: „Diese befinden sich ohnehin in einer finanziell prekären Situation und können oft die zusätzliche Belastung durch Studienbeiträge nicht tragen. Eine Rückerstattung ist deshalb unbedingt notwendig.“

Dazu komme, dass auch nicht das gesamte Spektrum der Lehrveranstaltungen angeboten werden könne – weil nicht alle Typen von Lehrveranstaltungen digital umsetzbar seien: „Labore und praktische Übungen können momentan gar nicht abgehalten und entsprechend nicht von Studierenden absolviert werden“, ergänzt David Schöggl, ebenfalls aus dem Vorsitzteam der HTU.

Fehlendes Equipment für viele ein Problem

Lia Magdalena Fink, stellvertretende Vorsitzende der HTU Graz, sieht außerdem noch ein weiteres Problem: „Von Studierenden verlangt die Fernlehre einiges an Nerven und technischer Ausstattung. Nicht alle verfügen über das notwendige Equipment, den Platz oder den Rückzugsraum, um in einer solchen Situation überhaupt angemessen ihrem Studium nachgehen zu können". Auch die Sorge um Angehörige oder die eigene Gesundheit würden aktuell schwer auf den Studierenden lasten und das Semester klar von einem regulären Semester unterscheiden.

Die HTU Graz wirft dem Ministerium schließlich vor, Studierende im Dunklen zu lassen, wie es weitergeht und ob sie im laufenden Semester überhaupt noch Lehrveranstaltungen absolvieren können. So werde man dazu aufgefordert, den Studienbeitrag zu bezahlen, ohne sicherstellen zu können, ob man überhaupt die Möglichkeit dazu hat, Leistungen zu erbringen, kritisieren die Hochschulvertreter.

Erst vor wenigen Tagen forderten auch die Uniprofessoren ein „neutrales“ Semester vom Bildungsministerium ein – mehr dazu in Uniprofessoren fordern „neutrales“ Semester (news.ORF.at).