Birkenblüten
Getty Images/iStockphoto/kosmos111
Getty Images/iStockphoto/kosmos111
Coronavirus

Ähnliche Symptome bei Pollen und Covid-19

Die Pollenbelastung ist laut Pollenwarndienst heuer um das Drei- bis Fünffache höher und das verunsichert viele Allergiker. Denn die Symptome einer starken Allergie ähneln einer Erkrankung mit Covid-19.

Seit Ausbruch des Coronavirus denken viele beim ersten Aufkommen eines Hustens oder einer Atemwegserkrankung an eine mögliche Infektion. Die Beschwerden können derzeit aber auch durch eine Pollenallergie ausgelöst werden.

Stärkere Beschwerden heuer möglich

Denn die Pollensaison hat es heuer in sich: Laut Pollenwarndienst ist die Belastung in diesem Jahr um das Drei- bis Fünffache höher als normalerweise. Diese ungewöhnliche hohe Pollenkonzentration in der Luft kann dieser Tage bei Allergikern stärkere Beschwerden auslösen als sonst oder auch bislang unbekannte Symptome, die nicht mit einer Covid-19-Infektion zu verwechseln sind, sagt
Horst Olschewski, er ist Experte für Lungengesundheit an der Med Uni Graz.

Frau putzt sich die Nase wegen Pollenallergie
APA/ROLAND SCHLAGER

Grundsätzlich gilt: Juckende Augen und eine verstopfte oder rinnende Nase sind etwa eindeutig einer Allergie zuzuordnen. Eine Infektion mit dem Coronavirus beginnt dagegen meist sehr plötzlich mit starkem Husten und Kurzatmigkeit.

Allergien nicht von Fieber begleitet

Leiden Pollenallergiker auch unter Husten und Luftnot oder gar Asthma, ist die Abgrenzung laut Olschewski schwieriger, aber dennoch gibt es klare Unterschiede: „Diese Beschwerden können bei einer Covid-19-Infektion sehr ähnlich sein, allerdings ist bei Covid-19 häufig auch Fieber dabei und eine schwere Allgemeinsymptomatik: Man fühlt sich schwach und abgeschlagen, die Muskeln tun weh und diese Schwere der Allgemeinbeschwerden tritt bei einer Allergie nicht auf.“

Etwa jeder dritte Steirer leidet an einer saisonalen Pollenallergie, jeder zehnte leidet an Asthma – einer chronischen Atemwegserkrankung – , viele davon an allergischem Asthma. Für die Betroffenen gilt dem Experten zufolge: „Wenn eine Coronavirus-Infektion einen Asthmatiker trifft, müssen wir momentan davon ausgehen, dass das Risiko ähnlich ist wie bei einem Nicht Asthmatiker. Derzeit gibt es keine anderen Daten.“

Asthmatiker sollen Medikamente weiter einnehmen

Asthma sei potentiell eine lebensbedrohliche Erkrankung, so der Experte. Darum sei es wichtig, dass Patienten ihre verordneten Medikamente – etwa Inhalationssprays – auch jetzt unbedingt weiter einnehmen, so Olschewski, auch dann, „wenn jemand Medikamente bekommt gegen seine Allergie, die dann die Abwehrkräfte schwächen können – insbesondere unter Kortison kann es theoretisch sein, dass die Abwehr von Viren verschlechtert wird. Allerdings ist es meist sehr wichtig, dass die Allergie gut behandelt bleibt, insbesondere wenn es sich um Asthma handelt, denn sonst können sehr schwere Komplikationen eintreten.“

Kommt bei einem unbehandelten Asthma eine Covid-19-Infektion dazu, könne es zu einem schlechteren Verlauf der Lungenerkrankung kommen, sind sich Experten einig.