Leere Bänke in südsteirischem Weingarten
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Coronavirus

Südsteirische Weinstraße hofft bald auf Gäste

In der südsteirischen Weinstraße herrschte am Wochenende gähnende Leere und ähnlich sieht es auch in den Kassen vieler Buschenschänken und Weingüter aus. Ein Winzer beklagt etwa Einbußen von 60 Prozent.

In der Südsteiermark, wo sonst um diese Zeit die Saison richtig losgeht, steht man auf Grund der Ausgangsbeschränkungen aktuell vor geschlossenen Buschenschänken. Sie verfügen damit derzeit über kaum ein Einkommen und auch der Absatz der Weinbauern geht zurück.

Aktuell bis zu 60 Prozent Einbußen

Das Weingut Skoff in Gamlitz, das üblicherweise auch einen Buschenschank betreibt, beklagt beim heurigen Weinverkauf etwa Einbußen von 60 Prozent, vor allem weil wichtige Abnehmer wie Gasthäuser und Hotels geschlossen sind: „Jetzt ist der Weinabsatz schwierig, dadurch dass wir nicht ausliefern können. Vier Mitarbeiter haben wir müssen kündigen“, sagt Herbert Skoff.

Leerer Buschenschank
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Derzeit dürfen im Buschenschank keine Gäste empfangen werden.

Dazu würden erfolgte Investitionen in den Ausbau der alten Presse kommen, denen derzeit kaum Einnahmen gegenüberstehen würden, so Skoff. Momentan halte sich der Kleinbetrieb mit der Selbstvermarktung der Produkte über Wasser.

Auf Online-Weinverkauf angewiesen

Die Arbeit im Weingarten geht ungeachtet der Krise zwar weiter, auch dort aber kämpfen die Weinbauern mit Problemen, sagt Tamara Kögl vom Weingut Kögl in Ratsch: „Wir haben drei Mitarbeiter, zwei sind im Weingarten, einer aus Kroatien, der kommt nicht über die Grenze, da wurde er zurückgeschickt, sonst hätte er zwei Wochen in Quarantäne müssen. Das ist natürlich eine schwierige Situation.“ Finanziell sei der Betrieb laut Kögl derzeit auf den Online-Weinverkauf angewiesen, da auch der Ab-Hof-Verkauf deutlich stocke.

Geschlossener Buschenschank
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Beim Knappenhof wurden heuer bereits 30.000 Euro investiert, das Geschäft steht derzeit aber still.

Hohe Investitionen, aber keine Einnahmen

Ähnliches ist vom Knappenhof am Eichberg zu hören. Vor einem Jahr als Buschenschank eröffnet, wollte man heuer als Wirtshaus durchstarten. Seit Jahresbeginn wurden daher 30.000 Euro unter anderem in die Küche investiert, Einnahmen gab es heuer aber noch keine. Drei Mitarbeiter mussten daher arbeitslos gemeldet werden. Wirtin Monika Gruber hofft daher auf ein baldiges Ende der Krise: „Wirtschaftlich würden wir das noch ein zwei Monate durchstehen, dann wäre es sehr dringend, dass das alles losstarten würde.“

Jause und Wein Südsteiermark
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Rechtzeitig vor Ostern gibt es zumindest einen Lichtblick für die Buschenschankbetriebe: Seit Samstag dürfen sie vorbereitete Lebensmittel wie Geselschtes oder Osterfleisch zur Abholung anbieten.