Frauen beim Shopping
ORF.at/Dominique Hammer
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Coronavirus

Stufenweise Öffnung: Kritik an Plänen

Am Montag hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine langsame Öffnung der Geschäfte nach Ostern angekündigt. Im Handel zeigt man sich einerseits erleichtert, andererseits gibt es aber auch Kritik.

Ab 14. April sollen kleinere Geschäfte bis 400 Quadratmeter wieder öffnen dürfen, ab 1. Mai sollen alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen – aber nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wie dem Tragen von Masken und einer limitierten Anzahl von Kunden im Geschäftslokal. Alle anderen Bereiche, Hotels und Gastronomie sollen erst Mitte Mai folgen dürfen. Veranstaltungen werden bis Ende Juni nicht mehr stattfinden dürfen. Die Regelung für den Sommer wird Ende April entschieden – mehr dazu in Fahrplan bis Ende April steht (news.ORF.at)

Wirtschaftskammer sieht „Perspektive“

Es gebe eine Perspektive sagt der Präsident der steirischen Wirtschaftskammer Josef Herk: „Wenn man das vielleicht österlich darstellt, vielleicht eine kleine hoffentlich Wiederauferstehung unserer Wirtschaft. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiges Signal, Unternehmer brauchen eine Perspektive, eine Planbarkeit und darüber sind wir in erster Linie sehr froh.“

Teilweise kritische Stimmen

Der Handelsverband sieht diese Regelung des schrittweisen Öffnens hingegen kritisch. Man hätte sich gewünscht, dass alle Geschäft auf einmal aufsperren dürfen.

Auch für das Kaufhaus „Kastner und Öhler“ in Graz heißt es: Bitte warten! Die Tore dürfen erst wieder ab 1. Mai geöffnet werden. Vorstand Martin Wäg versteht diese Entscheidung nicht: „Ich verstehe nicht, warum ein kleines Geschäft, das naturgemäß etwas enger ist in den Platzverhältnissen, besser die Abstände zwischen Menschen sichern kann als ein größeres Geschäft,“ kritisiert Wäg. Er fände es hingegen sinnvoll, wenn es konkretere Abstandsregeln gebe. Etwa ein Kunde pro zehn Quadratmetern, wie etwa der Handelsverband vergangene Woche vorgeschlagen hat.

Konflikt: Bevorzugung einiger Branchen

Im Handel zeichnete sich bereits der nächste Konflikt ab. Denn Marketingchef des Möbelkonzerns XXXLutz, Thomas Saliger, ärgert es, dass ausgerechnet Bau- und Gartenmärkte früher aufsperren dürfen als der Möbelhandel. Die Verkaufsflächen seien dort viel kleiner und die Kundenfrequenz höher, so Saliger. Das mache ein Ausweichen schwieriger. Er sehe eine Bevorzugung der Bau- und Gartenmärkte.

Schule bis Mitte Mai geschlossen

Die Matura und Lehrabschlussprüfungen sollen unter besonderen Vorkehrungen stattfinden, Schulen werden bis Mitte Mai geschlossen sein. Die Betreuung wird weiterhin sichergestellt sein. Masken werden weiterhin in Supermärkten getragen werden müssen und zudem in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ob das auch an Arbeitsplätzen gilt, bleibt den Betrieben überlassen.

Maskenpflicht wird ausgedehnt

Die Maskenpflicht wird auch auf den öffentlichen Verkehr ausgedehnt. Die bisherigen Bewegungsbeschränkungen bleiben vorerst weiter aufrecht.