Sonnenschirm unter blauem Himmel
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Coronavirus

Reisebüros hoffen auf Sommersaison

Die Reisebüros haben in CoV-Zeiten zu kämpfen – die Stornierungen für zeitnahe Reisen reißen nicht ab. Die Hoffnung auf eine Sommersaison heuer wollen die Reisebüros noch nicht abschreiben, denn für den Sommer wurden bisher kaum Reisen storniert.

Die Frage, wann die Grenzen wieder offen und Reisen möglich sein werden, beschäftigt Tourismuswirtschaft und alle, die vielleicht schon einen Urlaub stornieren mussten, gleichermaßen. Hotellerie und Gastronomie schreiben mit jedem Tag Verluste. Die nächste Auslandsreise steht in den Sternen, auch nach einer Pressekonferenz von ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Mittwoch. Klar wurde dort: Schnell dürfte es nicht gehen, selbst der Urlaub in Österreich wird anders aussehen als gewohnt – mehr dazu in Unklare Perspektiven für nächsten Urlaub (news.ORF.at).

Pressekonferenz zum Thema Reisefreiheit

In unsicheren Zeiten wie diesen ist für viele das Reisen nicht angebracht, derzeit ja auch gar nicht möglich: Im Moment können Urlaubsreisen bis zu einem Abreisedatum am 30. April kostenlos storniert werden, alles, was danach folgt, also Urlaube über die vielen verlängerten Wochenenden, noch nicht.

Nur vereinzelte Sommer-Stornos

Fiele das komplette Sommergeschäft tatsächlich aus, bedeutet das für die Reisebüros einen Umsatzverlust von 50 bis 70 Prozent, heißt es von Gruber und Springer Reisen in der Steiermark. Derzeit hoffe man aber noch und bemerke kaum Stornierungen für den Sommer. Nur ganz vereinzelt gäbe es Stornierungen von Sommerurlauben, die etwa auf Herbst, Winter oder 2021 umgebucht werden, allerdings seien auch Neubuchungen so gut wie kaum zu verzeichnen.

Die Konditionen für Stornierungen seien von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich, generelle Lösungen gäbe es nicht, erklärte man bei Springer Reisen: Jede Reise müsse individuell geprüft werden.

Großes Problem Fluglinien

Ein großes Problem für die Reisebüros seien die Fluglinien, sagt der Fachgruppenobmann der Reisebüros in der Wirtschaftskammer, Michael Schlögl: Die Airlines würden den Kunden kein Geld, sondern Gutscheine anbieten, wenn Flüge nicht stattfinden, denn, so Schlögl, „sie haben einfach nicht die Liquidität, und das ist das große Problem. Das Reisebüro tritt nur als Vermittler auf. Wenn wir das Geld vom Leistungsträger nicht haben, können wir das an den Kunden auch nicht zurückzahlen“.

Man sei in Verhandlungen mit der Bundesregierung für eine brauchbare Lösung, damit der Kunde sein Geld bekommt, denn der Fokus liege natürlich weiterhin auf der Zufriedenstellung der Kunden, so Schlögl. Nur bei Pauschalreisen sei der Kunde derzeit auf der sicheren Seite, was die Rückerstattung betreffe.

Branche stellt sich auf hohe Verluste ein

Insgesamt sei die Branche sehr belastet, sagt Schlögl: „Generell ist es so, dass die Reisebranche enorme Umsatzrückgänge hat und wahrscheinlich generell sehr hohe Verluste schreiben wird. Wichtig ist es uns, dass wir unsere Mitarbeiter trotz der Krise weiterhin behalten können, da wir überzeugt sind, dass es im nächsten Jahr relativ normal weitergehen kann.“ Natürlich immer mit dem Blick auf die Nachbarländer, die europäischen Länder und die Entwicklungen weltweit, so Schlögl.

Abwarten heißt also auch hier die Devise – und die Hoffnung nicht verlieren, hört man aus der Branche. Bei Gruber Reisen etwa arbeite man derzeit verstärkt an Urlaubsangeboten innerhalb Österreichs.