steirischer herbst
steirischer herbst, Herausgegeben von Ekaterina Degot und David Riff
steirischer herbst, Herausgegeben von Ekaterina Degot und David Riff
Kultur

Steirischer herbst öffnet sein Archiv

Der steirische herbst zeigt in Zeiten des Social Distancing exklusives Dokumentationsmaterial aus der Festivalgeschichte. Die Aufzeichnungen performativer Projekte und die KünsterInnen-Videos sind kostenlos jeweils für 48 Stunden abrufbar.

Für diese außergewöhnlichen Zeiten ließ sich das Team des steirischen herbstes etwas ganz Besonders einfallen: Es möchte mit seinem Publikum in Kontakt bleiben und auch die Zeit bis zur geplanten Eröffnung am 24. September überbrücken – dafür werden im Laufe der nächsten Wochen außergewöhnliche Projekte und Dokumentationen in voller Länge zugängig und erlebbar gemacht.

Prophetische Ahnung

Das erste Video, das frei zugängig gemacht wird, zeigt „no apocalypse not now“ von Ariel Efraim Ashbel and friends: Es ist, so die Zusammenfassung, eine Reflexion über die Apokalypse als Moment der Offenbarung und des Neubeginns und wurde extra für den steirischen herbst ’19 geschaffen.

steirischer herbst
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„Exklusiv temporary content“

Unter dem Titel „Exklusiv temporary content“ sind weitere Highlights und Aufzeichnungen von Gernot Wielands Past, Present, Present, Past (2019), Giorgi Gago Gagoshidzes The Invisible Hand of My Father (2018), Michael Portnoys Touching on Everything (2018) sowie Arbeiten von Bojan Djordjev / Goran Ferčec, Thomas Geiger, Roman Osminkin, Blanka Rádóczy / Vladimir Sorokin, Ivan Vyrypaev und Zorka Wollny abrufbar.

Reader zur 52. Festivalausgabe

Mit dem Titel „A Pleasant Apocalypse: Notes from the Grand Hotel Abyss“ erscheint im kommenden Mai auch das begleitende Buch zum vergangenen herbst – herausgegeben wurde dieses von Ekaterina Degot und David Riff.

Steirischer Herbst-Intendantin Ekaterina Degot während der Eröffnungszeremonie
APA/ERWIN SCHERIAU
Festivalleiterin Ekaterina Degot

Darin enthalten sind Beiträge von Ariel Efraim Ashbel, Keti Chukhrov, Goran Ferčec, Riccardo Giacconi, Eva Illouz, Siegfried Kracauer, Stephan Lessenich, Daniel Mann, Marko Radmilovič, Aaron Schuster, Vladimir Sorokin, Hasso Spode, Michiel Vandevelde, Gernot Wieland und Evan Calder Williams.

Das Ende der Welt?

Laut Zusammenfassung auf der Festivalseite hat dieser Reader zur 52. Ausgabe des steirischen herbstes eine unheimliche Aktualität: "Die Beiträge des Buches thematisieren die beunruhigenden Geschichten und faschistischen Grundlagen scheinbar idyllischer Umgebungen sowie die täglich konsumierten dialektischen Bilder von Leid und Zerstörung.

Sie enthüllen, wie die neoliberale Wirtschaft ein Überangebot an Vergnügen fördert und den Imperativ des eigenen Glücks herausposaunt, während gleichzeitig Bilder erzeugt werden, die das Ende der Welt erproben, Bilder, denen man misstraut, die man jedoch niemals leicht nimmt. Es sind Analysen, Bekenntnisse, Polemiken und Reiseberichte – Beiträge zu einer noch ungeschriebenen kritischen Geschichte katastrophaler Freuden und normalisierter Verstöße."