Die Botschaft der Kinderärzte lautet: Eine Impfung oder eine Routineuntersuchung wie etwa der Mutter-Kind-Pass-Check sollte trotz der CoV-Krise nicht aufgeschoben werden, „denn es wäre widersinnig, wenn wir durch die Maßnahmen verhindern, dass sich das Coronavirus ausbreitet, aber auf der anderen Seite dann den Weg bereiten für andere Ausbrüche von Masern, Keuchhusten und Ähnlichem“, sagte der Sprecher der Kinderärzte, Hans Jürgen Dornbusch.
Nirgendwo so sicher wie in einer Arztpraxis
Eltern, die Angst vor einem Praxisbesuch haben, beruhigt Dornbusch: Vermutlich sei es nirgendwo so sicher wie in einer Arztpraxis, denn man halte die Sicherheitsvorkehrungen selbstverständlich streng ein. „Die Patienten werden nur einzeln in die Ordination eingelassen. Es soll bitte nur eine gesunde Begleitperson mit dem Kind mitkommen und eine Schutzmaske tragen. Es wird so organisiert, dass sie fast keine andere Person sehen, Gesunde und Kranke werden strikt getrennt. Und es soll kein Patient einfach kommen, sondern vorher anrufen.“ Derzeit gebe es die Möglichkeit, je nach Erkrankung, auch telefonisch Auskünfte vom Kinderarzt zu bekommen, so Dornbusch.
Auch Kontroll- oder Routineuntersuchungen wichtig
Auch Kontroll- oder Routineuntersuchungen wie die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung hält Dornbusch trotz des Coronavirus für wichtig – es gehe darum, Entwicklungsprobleme bei Kindern rechtzeitig zu erkennen. In Italien habe man bereits die negativen Auswirkungen bemerkt, „dass aus Furcht vor Covid der Arzt nicht rechtzeitig aufgesucht wurde und es so zu verspäteten Diagnosen und Behandlungen von z. B. Diabetes Mellitus, Krampfanfällen oder sogar Leukämie gekommen ist“. Daher lautet sein Appell: Bei welchen Symptomen auch immer sollten Eltern den Gang zum Kinderarzt trotz der CoV-Krise nicht aufschieben.