Studenten in einem Lesesaal der Universitäts-Bibliothek an der UniversitŠt Wien
APA/GEORG HOCHMUTH
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Soziales

Viele Studenten kämpfen mit Geldsorgen

Studiengebühren, Miete, Essen, Computer und Internet für Online-Vorlesungen: Während die Fixkosten die gleichen geblieben sind, sind viele Nebenverdienste weggebrochen – und so kämpfen seit Beginn der CoV-Krise viele Studierende mit Geldsorgen.

Die Eltern zum Teil in Kurzarbeit, nicht selten sogar arbeitslos, der Studentenjob weg, weil Lokale geschlossen sind oder Geschäfte nur mehr Stammpersonal beschäftigen – doch die Fixkosten bleiben gleich oder sind durch Online-Vorlesungen sogar noch gestiegen.

Fixkosten bleiben, aber kein Einkommen

Eine Umfrage zeige, dass derzeit rund ein Drittel der Studierenden in finanziellen Nöten ist, so Armin Amiryousofi, ÖH-Vorsitzender an der Karl-Franzens-Universität Graz: „Das Problem ist relativ evident, das merken wir als ÖH-Vorsitz Uni Graz in unserer täglichen Arbeit, dass sehr viele Studierende Geld- und Finanzsorgen haben. Mehr als 50 Prozent der Studierenden sind neben dem Studium berufstätig und die meisten davon geringfügig – jetzt hat man natürlich das Problem, dass die in einem Unternehmen, einem Betrieb quasi als erste gehen müssen, wenn es einmal wirtschaftliche Probleme gibt.“

„August soll lehrveranstaltungsfrei bleiben“

Dazu komme, dass ein Teil des heurigen Sommers nicht mehr lehrveranstaltungsfrei sein wird, und somit auch Ferialarbeit erschwert wird, „und das ist aber für Studierende extrem wichtig, weil viele sich dadurch erst das Studium finanzieren können. Da treten wir als ÖH auch ganz stark dafür ein, dass auf der Uni Graz zum Beispiel der August lehrveranstaltungsfreie Zeit bleiben muss, damit die Studierenden sich irgendwie das Studium finanzieren können“, so Amiryousofi.

Studienbeitragsbefreiung gefordert

Zudem habe die ÖH „an das Wissenschaftsministerium die Forderung der Studienbeitragsbefreiung für dieses Semester gestellt und dass das österreichweit geregelt wird – das wird jetzt wahrscheinlich nicht der Fall sein. Aber das ist auch eine Kompetenz der Universitäten, das zu erlassen, und das ist eine Riesenforderung, mit der wir auch an das Rektorat herantreten“.

Zum Teil können sich Studierende derzeit nicht einmal die für Online-Vorlesungen notwendige technische Ausrüstung leisten, sagt Armin Amiryousofi – daher habe die ÖH Laptops angekauft, die jetzt kostenlos an bedürftige Studierende verliehen werden.