Mitarbeiterin Telefonberatung Graz
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Coronavirus

Grazer Telefonberatung ist sehr gefragt

Auch wenn jetzt die ersten Lockerungen der CoV-Maßnahmen da sind, hat für viele der innerfamiliäre Stress nicht abgenommen. Die Stadt Graz bietet deshalb einen Telefon-Bereitschaftsdienst rund um die Uhr, damit Krisen- und Notsituationen leichter bewältigbar sind.

Der Beratungsdienst des Grazer Familien-und Jugendamtes ist unter der Nummer 0316 872 3043 erreichbar

Vor allem für Familien, alleinerziehende Mütter oder Väter und auch für Kinder und Jugendliche ist die CoV-Krise mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die Enge zu Hause, Konflikte mit Partnern und Eltern und vieles mehr. Daran haben auch die jüngsten Lockerungen nicht unbedingt überall etwas geändert. Die CoV-Krise bleibt für viele mitunter eine private Herausforderung, sei es zwischenmenschlich, psychisch oder finanziell.

„Selbst die Hilfe gesucht“

Natalie Fox beispielsweise ist zweifache Mutter, eines ihrer Kinder ist schwer behindert. Die gebürtige Deutsche nimmt schon länger den Beratungsdienst des Grazer Familien- und Jugendamts in Anspruch. Jetzt, während der CoV-Krise, läuft vieles auch übers Handy, oft auch über Video-Telefonie. „Ich habe mir selbst die Hilfe organisiert gehabt, weil es auch finanziell eng wurde wegen der Therapien, die Jeremy hat“, so Fox.

Rund um die Uhr

Keine Sorge ist zu groß, keine Frage ist zu klein: Das ist das Motto des telefonischen Bereitschaftsdiensts, den das Grazer Familien- und Jugendamt anbietet. Rund um die Uhr kann man Kontakt aufnehmen. Und diese Möglichkeit wurde zuletzt in der CoV-Krise vermehrt genutzt, sagte Stephan Magerl, Sozialarbeiter beim Jugendamt der Stadt Graz. „Es gab am Beginn vor allem sehr große Unklarheiten betreffend der Besuchskontakte, etwa bei Eltern, die die gemeinsame Obsorge haben. Großes Thema war auch, dass Eltern angerufen haben, weil sie Sorgen hatten betreffend ihrer Kinder im Teenageralter, die sich nicht gerne zuhause aufgehalten haben“, so Magerl.

Nicht nur das Negative sehen

Bei akuten Krisen und Notfällen sind die Berater auch nachts erreichbar. Oft könne schon ein Gespräch mit Außenstehenden helfen, sagte Gerald Friedrich, vom Psychologischen Dienst und der Familienberatung der Stadt Graz: „Wenn man das mit anderen besprechen kann, dann werden auch am Telefon neue Strategien entwickelt, dann schaut das auf einmal nicht mehr so nach einer Einbahnstraße aus, und es wird nicht mehr nur das Negative gesehen.“