Die CoV-Pandemie erfasste innerhalb weniger Wochen ganz Europa und die Welt – mit gravierenden Konsequenzen für die Menschen, deren Gesundheit und die Wirtschaft. Nach dem Lockdown und dem aktuellen vorsichtigen Wieder-Hochfahren einzelner Bereiche zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie aber sehr viel weiter gehen, als dies vor zwei Monaten selbst die größten Pessimisten prophezeit haben.
„Corona-Talk“ nannte nun das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) seine Online-Diskussionsveranstaltung zur Frage, wie es nach der CoV-Pandemie mit der Wirtschaft weiter gehen kann.
Die Diskussion zum Nachsehen
Das WdF-Steiermark lud zu einer Online-Diskussion über die zukünftige Situation mit und nach der Corona-Krise ein.
Wie groß der Handlungsbedarf allein in der Steiermark ist, skizzierte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) so: „Wir haben in der Steiermark jetzt innerhalb weniger Wochen eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahlen, und wir haben darüber hinaus 185.000 Menschen in Kurzarbeit – wenn man das zusammenrechnet, kann man sagen, dass jeder zweite steirische unselbstständig Beschäftigte entweder arbeitlos oder in Kurzarbeit ist. Das sind schon massive Auswirkungen, die es so noch nie gegeben hat.“
„Wir brauchen Perspektive“
Hilfsprogramme des Landes und Bundes seien richtig und wichtig, betonte wiederum Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk. Sein Appell: „Wir brauchen Perspektive, wir brauchen ganz klare Bereiche, wann können wir den einen oder anderen Bereich aufmachen, wann kann mit Hilfe gerechnet werden, wann fließt quasi diese finanzielle Infusion, um zu überleben.“
Stärkster Wirtschaftseinbruch seit 1945
Stefan Bruckbauer, der Chef-Ökonom der Bank Austria, sprach vom stärksten Wirtschaftseinbruch in Österreich seit 1945 – eine Erholung der Wirtschaft hält er vor allem im zweiten Halbjahr 2021 für möglich. Der Staat dürfe jetzt aber nicht sofort damit beginnen, wieder Schulden einzusparen, und entscheidend sei auch, „wie viele Menschen beginnen, mehr zu sparen, wie viele Unternehmen entscheiden, weniger zu investieren, wie viele Unternehmen gehen überhaupt out of business, das wird entscheidend sein“.