Therme Bad Waltersdorf Innenbereich
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Coronavirus

Thermen hoffen auf Pfingstwochenende

Am Freitag beginnt für Hotels und Thermen nach der Coronavirus-Krise wieder der Alltag. Die Thermen-Betreiber sind gespannt, wie die Sicherheits-Vorgaben von den Gästen angenommen werden – wirtschaftlich ist das Jahr 2020 nicht mehr zu retten.

Die aktuelle Situation ist so unwirklich, wie es nur sein kann, meint Gernot Deutsch, Obmann des steirischen Thermenlandes. „Normalerweise haben wir einmal im Jahr die Anlage zu, da machen wir Revision, da sind Bauarbeiten, da sind auch gewisse Tätigkeiten. Aber so, dass die Anlage voll funktionsfähig ist und dass wirklich keine Menschen da sind, keine Gäste, das ist wirklich gespenstisch“, sagt Deutsch bei einem Gespräch mit dem ORF Steiermark in der Heiltherme Bad Waltersdorf.

Abstand in Restaurants und Ruheräumen

Auch wenn die Schließung nicht die Hauptsaison der Thermen betroffen hat, ist das Jahr 2020 für Deutsch nicht mehr zu retten: „Wir haben tatsächlich in dieser Zeit Minimum 30 Prozent des Geschäftes verloren. Und dementsprechend haben wir uns wirtschaftlich sozusagen das ganze Jahr zusammengehaut damit.“

Die steirischen Thermen können laut Deutsch alle Auflagen voll erfüllen. Das Thermenvergnügen sei sehr sicher: „Wir treffen Vorsorge in den Restaurants. Wir werden die Tische – auch wenn dieser große Abstand dann nicht mehr notwendig sein sollte – in einem größeren Abstand aufstellen. Wir werden mit Sicherheit auch versuchen, in den einzelnen Ruheräumlichkeiten dafür zu sorgen, dass es mehr Abstand gibt."

Sauna und Whirlpool bleiben fast leer

In der Therme Loipersdorf beispielsweise waren bisher im Innenbereich maximal 1.500 Gäste zugelassen, jetzt dürfen es nur noch 400 sein. Abstand halten ist das Wichtigste – im Liegebereich und im Wasser, wo jeder Gast laut den Coronavirus-Bestimmungen sechs Quadratmeter Platz haben muss.

„Das ist für den Gast gut, wir können aber natürlich weniger Leute reinlassen. Besonders auffallen wird das in einem Whirlpool oder einer Sauna. Wenn dort normalerweise zehn Leute drinnen sitzen und jetzt nur noch einer oder zwei hinein können“, schildert Philip Borckenstein-Quirini von der Therme Loipersdorf.

Wasserrutschen-Reifen in der Therme Loipersdorf werden aufgeblasen
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Die Reifen für die Wasserrutsche werden bereits vorbereitet, im laufenden Betrieb werden sie vermehrt gereinigt.

Aufgüsse sind nicht erlaubt – die Sauna-Bereiche werden häufiger gereinigt. Das gilt auch für die Wasserrutschen, wo die Reifen dann zusätzlich mit Thermalwasser abgespült und so desinfiziert werden. Für diesen hohen Aufwand braucht es die gesamte Belegschaft, obwohl um zwei Drittel weniger Gäste zugelassen sind. Die Preise sollen in der Therme Loipersdorf dennoch gleich bleiben.

Vor allem Familien haben gebucht

Einigen Thermen komme entgegen, dass man zufällig schon im Vorfeld Bereiche geschaffen habe, in denen die Gäste ihre Liegen mieten können. Das wäre für das Luxussegment gedacht gewesen, sagt Gernot Deutsch: "Jetzt ist es natürlich der bestmögliche Schutz, den man hier genießen kann.“

Auch im Thermenhotel in Bad Loipersdorf freut man sich schon auf die Gäste, die unter zusätzlichen Hygiene-Maßnahmen willkommen geheißen werden – Desinfektionsmittel auf jedem Zimmer und in der Lobby, Plexiglas-Scheiben bei der Rezeption und natürlich neue Abstände im Restaurant, wo es keinen Buffetbetrieb mehr geben wird, schildert Sandra Sifkovits vom Thermenhotel Das Sonnreich: „Wir sind sehr zufrieden, dass wir zu Pfingsten mit einer Auslastung von etwa 40 Prozent rechnen können. Es sind hauptsächlich Familien, die zu uns kommen werden.“