Kultur

Landesliteraturpreis für Günter Eichberger

Mit einstimmigem Beschluss der Landesregierung ergeht der Literaturpreis des Landes Steiermark in diesem Jahr an den Schriftsteller Günter Eichberger. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der 61 Jahre alte Schriftsteller Günter Eichberger wurde von der Jury, deren Begründung zugleich Basis für den Beschluss der Landesregierung war, als eine „Künstlerpersönlichkeit“ gewürdigt, „die international Beachtung findet und die die literarische Szene vor Ort wie kaum ein anderer prägt“.

Bereits mehrfacher Preis- und Stipendienträger

Sein Debüt als Schriftsteller hatte der gebürtige Grazer 1988 mit „Der Wolkenpfleger“, es folgten an die 20 Bücher, fast ein Dutzend Hörspiele und ebenso viele Stücke. Sein letztes Buch ist im Vorjahr unter dem Titel „Stufen zur Vollkommenheit“ erschienen. Mehrfach wurde Eichberger mit Preisen und Stipendien für seine Werke ausgezeichnet.

Die Jury bezeichnet Eichberger als „großen Sprachartisten der Gegenwart“: Als solcher lasse er „seine Erzähler-Figuren um Begriffe wie Bewusstsein, Ich, Wahrnehmung, Erinnerung oder Sprache kreisen, Klischees dekonstruieren und Unsinns- wie Gedankensprünge formulieren“.

Stipendien für Dolgan und Harter

Das Literaturstipendium 2020 geht an Christopher Dolgan, das Lichtungen-Lyrik-Stipendium an Sonja Harter, beide bekommen je 5.000 Euro. Der 41-jährige Christoph Dolgan „gilt seit seinem Prosadebüt ‚Ballastexistenz‘ 2013 als eine der eindringlichsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur“, befand die Jury. Seine Prosa gehe „dank einer schnörkellosen, treffsicheren Sprache unter die Haut“. Der Tonfall erinnere stellenweise an das Frühwerk Bob Dylans „eines Bob Dylans freilich, der Heavy Metal spielte“, führten die Juroren aus. Im Herbst 2019 erschien sein Roman „Elf Nächte und ein Tag.“

Die 37-jährige Sonja Harter schöpfe „Begrifflichkeiten aus der Jetztzeit wie kaltes, klares Wasser und fasst sie in reduzierte, fast minimalistische Gedichte. Man kann die Musik hören, wenn man ihre Gedichte liest – hier gibt es keine Pose zwischen den Worten, aber immer Poesie“, lobte die Jury. Zuletzt erschien ihr Gedichtband „Katzenpornos in der Timeline“ bei Luftschacht, „ein Buch an der Schnittstelle von Algorithmus und Printprodukt“.

Steiermark als „Nährboden für Literaten“

Zu den Auszeichnungen meinte Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP): „Die Steiermark ist ein gedeihlicher Nährboden für beeindruckende Literaten und ihre Werke. Die Preise, die das Land Steiermark für besondere literarische Leistungen vergibt, sollen ihre Arbeit würdigen und nachgerade dazu auffordern, uns auch zukünftig mit ihren Texten zu begeistern.“