Aufsteirern
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Kultur

CoV: Veranstalter fordern Unterstützung

Die Veranstaltungsbranche fordert in einem offenen Brief an die Bundesregierung dringend Unterstützung. Die Lage sei existenzbedrohend, heißt es. Man brauche Planungssicherheit, wann Events ohne Abstandsregelungen wieder möglich seien.

In der Steiermark sind rund 850 Betriebe im Veranstaltungsbereich tätig. Dazu zählen neben Musik- und Kulturveranstaltern auch Hochzeitsplaner und Veranstalter von Kongressen und Businessläufen. Sie beschäftigen laut Wirtschaftskammer viereinhalbtausend Mitarbeiter. Im Veranstaltungsbereich tätig sind zudem Licht- und Tontechniker, Bühnenbauer, Zeltverleiher oder Caterer.

Veranstalter fordern Rückerstattungen

Die Zeit der Vertröstungen sei vorbei, die Lage ausgesprochen angespannt, sagt Thomas Zenz, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der steirischen Wirtschaftskammer. Die Branche brauche dringend einen klaren Fahrplan und gezielte Unterstützung: „Wir kämpfen ja zurzeit nicht nur damit, dass Veranstaltungen nicht stattfinden dürfen, sondern, dass bereits fixierte Events abgesagt werden mussten und wir können keine neuen planen.“

Man müsse bedenken, dass für ein größeres Event Vorlaufzeiten von mindestens sechs Monaten nötig sind, betont Zenz: „Daher ist auch eine zentrale Forderung von uns, dass die Kosten für geplante, aber nicht stattfindende Veranstaltungen rückerstattet werden müssen.“ Dänemark und Schweden hätten das bereits seit April gemacht, so Zenz. Eine weitere Forderung ist laut dem Experten der Verlustrücktrag: man soll schon jetzt eine Verlustpauschale für 2020 ansetzen und ins Jahr 2019 rücktragen können: „Steuer, die dann zu viel bezahlt wurde, wird vom Finanzamt wieder zurücküberwiesen, das sorgt für Liquidität bei Unternehmen zu einer Zeit, wo sie das dringend brauchen, nämlich jetzt, und nicht erst im nächsten Jahr“, betont Zenz.

Planungsunsicherheit als großes Problem

Von der Planungsunsicherheit betroffen ist etwa das Festival Aufsteirern, das jährlich bis zu 150.000 Besucher anzieht. Die Vorbereitungen dafür laufen das ganze Jahr über. Wie die Tage von 18. bis 20. September heuer aussehen werden, könne man derzeit nicht sagen, sagt einer der Organisatoren, Markus Lientscher.

Er spricht von der bisher größten Herausforderung für das Festival: „Natürlich schauen wir uns die Situation jeden Tag eigentlich aufs Neue an und haben versucht, in den letzten Wochen einige Alternativkonzepte und alternative Ausweichkonzepte zu entwickeln. Wie diese aussehen, werden wir ab Mitte Juni bekanntgeben“, so Lientscher. Man hoffe, dass bis dahin neue Richtlinien der Bundesregierung für Klarheit sorgen.