In zahlreichen Tierheimen sind derzeit viele Zwinger und Käfige leer. Es habe noch nie eine so große Nachfrage nach Hund, Katze und Co. gegeben, meldet etwa der Aktive Tierschutz, der größte steirische Tierschutzverein, mit Standorten in Graz, Leibnitz und Kapfenberg.
„So wenig Tiere wie nie zuvor“
„Wir haben so wenig Tiere im Tierheim wie noch nie zuvor. In den ganzen 40 Jahren wo der Aktive Tierschutz besteht, hat es noch nie so einen Tiefstand gegeben wie jetzt. Wir sind bei 50 Hunden ungefähr angelangt und bei unter 100 Katzen. Und in den Tierheimen Kapfenberg und Adamhof sind es drei Hunde und sechs Katzen, also es ist ein Tiefstand erreicht“, schildert der Obmann des Aktiven Tierschutzes, Karl Forstner:
Die Menschen hätten während der Lock-Down-Wochen mehr Zeit gehabt, sich mit Tieren zu beschäftigen, so Forstner: „Viele Leute sind zu uns gekommen und haben gesagt, sie würden ein Tier nehmen, quasi einen Corona-Urlaub machen und dem Tier eine schöne Zeit schenken und diese Tiere sind glücklicherweise nicht mehr zurückgekommen.“
Spontane Spenden fallen weg
Auch bei Purzel und Vicky in Vasoldsberg oder beim Tierheim Franziskus in Rosental an der Kainach hat es in den letzten Wochen eine starke Nachfrage nach Vierbeinern gegeben. Schwierige Tiere hätten ebenso ein Zuhause gefunden, sagt die Leiterin vom Tierheim Franziskus, Petra Eisl: „Wir haben einen so niedrigen Tierbestand wie noch nie in den letzten 15 Jahren. Es kam noch nie vor, dass wir sieben Hunde beheimaten und fünf Katzen, so wie es im Moment eben ist.“
Doch es gibt auch einen Wermutstropfen – weniger Besucher heißt auch weniger Spendengelder, so Petra Eisl: „Was eben wegfällt ist die Spontanspende – einfach, wenn die Besucher vorbeikommen, auf die wir definitiv angewiesen sind.“ Vier von zehn Mitarbeitern sind beim Franziskusheim in Kurzarbeit. Auch beim Aktiven Tierschutz sind die Spenden rückläufig, es gebe ein Minus von mindestens 10 Prozent.