Stadthalle Graz
MCG/Krug
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Wirtschaft

Messeveranstalter fordern klare Regelungen

Die Corona Pandemie mit dem Lock-Down hat verschiedenste Branchen und Unternehmen in die wirtschaftliche Krise gestürzt. Der nächste Hilfeschrei kommt nun von den Messe- und Kongress-Veranstaltern. Ohne klare Regelungen fürchten diese ein finanzielles Fiasko.

150 Messen, 25.000 Aussteller, 200 Dienstleister und tausende Arbeitsplätze würden in der Luft hängen, schreibt der Verband der österreichischen Messen und Vertreter der Messebranche in einem offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Kongress-, Messe- und Eventbereich wurde „ignoriert“

Allein am Messecenter Graz mussten bereits sieben Großkonzerte mit jeweils 20.000 bis 30.000 Besucher abgesagt werden, unter anderem das Konzert der „Toten Hosen“. Armin Egger, Präsident des Messecenters Graz, fordert gemeinsam mit seinen Kollegen von der Bundesregierung rasche Entscheidungen, die es möglich machen, zumindest ab 1. September wieder Messen zu veranstalten.

Es könne nicht sein, dass unter anderem Gastronomiebetriebe oder Einkaufszentren bereits normal geöffnet hätten, auf die Kongress- und Tagungswirtschaft aber vergessen werde: „Der komplette Messe-, Kongress- und Eventbereich wurde bis jetzt sozusagen ignoriert. Es ist mittlerweile so, dass unsere Kunden und Partner das nicht mehr verstehen, warum man z.B. in Einkaufszentren gehen darf, aber Messen darf man offiziell keine machen.“ Diese Situation sei für die Partner unverständlich und für die Veranstalter schwer geschäftsschädigend, erläutert Egger. Der komplette Stillstand, den die Messeveranstalter in den letzten Wochen und Monaten erlebt haben, würde sich auch auf viele weitere vor- und nachgelagerte Dienstleister auswirken, so Egger.

Lange Vorlaufzeit als großes Problem

Ein weiteres Problem seien die langen Vorlaufzeiten im Messe- und Eventbereich. Deswegen mussten bereits jetzt Veranstaltungen, die im kommenden Frühjahr angesetzt waren, abgesagt werden. Events können auch nicht spontan wieder stattfinden, betont Egger: „Die Veranstaltungen haben im Schnitt rund 12 Monate Vorlaufzeit und wenn so etwas kurzfristig annulliert oder verschoben werden muss, kann es nicht kurzfristig reanimiert werden.“ Aufgrund der Vorlaufzeit und der derzeitigen Unplanbarkeit werde sehr viel pro­phy­lak­tisch storniert.

Unterstützung bekommt Egger vom Land Steiermark. Aus dem Büro von Landehauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) heißt es, dass man das Problem kenne und sich gemeinsam mit anderen Bundesländern für eine einheitliche Lösung einsetze. Abgesagte Messen, Konzerte oder auch Tagungen wirken sich auch negativ auf den Städtetourismus aus: Laut Egger sorgen die Veranstaltungen im Messecenter Graz für rund 25-30 Prozent der Grazer Nächtigungen.