Der Pro Kopf-Verbrauch von Erdbeeren liegt laut Landwirtschaftskammer Steiermark bei 2,9 Kilogramm im Jahr. Der Handel gibt die Preise vor, und aufgrund der Importware rasselten die Preise in den vergangenen Jahren in den Keller. Ein kostendeckendes Arbeiten war für die heimischen Erdbeerbauern nicht mehr möglich, und so schrumpfte laut Kammer die Anbaufläche auf 180 Hektar.
Ausweitung der Anbauflächen vorstellbar
60 steirische Obstbaubetriebe kultivieren Erdbeeren, viele von ihnen sattelten auf der Suche nach alternativen Vermarktungsmöglichkeiten auf Direktvermarktung bzw. Selbstpflücken um. Weil die Nachfrage nach steirischen Erdbeeren wieder steigt und der Handel wieder mehr Wert auf heimische Ware legt, können sich viele Betriebe vorstellen, ihre Anbauflächen nächstes Jahr wieder auszubauen. Allerdings brauchen die Erdbeerbauern klare Mengen und Preisvereinbarungen mit dem Handel, betont der Direktor der Landwirtschaftskammer Steiermark, Werner Brugner.
Heimische Erdbeeren meist auch billiger
Die Landwirtschaftskammer hat auch bei 45 großen Handelsketten und Diskontern getestet, ob bzw. wie viele heimische Erdbeeren angeboten werden und wie die Preisunterschiede sind. Das Ergebnis: Alle getesteten Geschäften boten Erdbeeren aus Österreich an, zwei Drittel davon steirische mit kurzen Transportwegen. Ein Diskonter bot sogar ausschließlich Erdbeeren aus der Steiermark an.
Die heimischen Beeren sind im Schnitt auch um zwölf Prozent billiger als Importware aus Spanien oder Italien, so Brugner. Noch ein Detail erhob die Landwirtschaftskammer: Würden nur um ein Fünftel mehr heimische Lebensmittel eingekauft, könnten in der Steiermark 6.400 neue Arbeitsplätze, österreichweit 46.000 geschaffen werden.