Maria Knauer-Lukas (Verkehrsabteilung), Oberst Wolfgang Staudacher (Leiter Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion), DI Peter Felber (Kuratorium für Verkehrssicherheit), LH-Stv. Anton Lang
steiermark.at/Streibl
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Verkehr

Weiße Kreuze sollen Biker wachrütteln

Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Ein neuer Anlauf der Aktion „Weiße Kreuze“ soll ein neuer Versuch sein, die Biker zu sensibilisieren. An Unfallstellen wurden insgesamt 245 Kreuze aufgestellt.

Immer wieder und wieder immer öfter verunglücken Motorradfahrer auf steirischen Straßen – trotz zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen wie Leitschienenvorhänge, Fahrsicherheitstrainings oder spezielle Markierungen in den Kurven.

Das Land, die Polizei und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) wollen mit der Aktion „Weiße Kreuze“ aufrütteln und auf drastische Weise zeigen, dass Motorradunfälle tödlich enden können. Die insgesamt 245 Kreuze entlang der Landesstraßen stehen an Stellen, an denen in den vergangenen 20 Jahren ein Motorradfahrer gestorben ist – ähnliche Aktionen für bei Autounfällen Getötete hatte es in der Vergangenheit bereits gegeben.

Mahnung und Sorge

Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) sagte am Mittwoch: „Es geht uns darum, dass wir die Unfallzahlen reduzieren wollen. Und wir wollen darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass man wirklich achtsam ist, wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist,“

Sorge bereiten den Verantwortlichen die durch die CoV-Zeit verursachten besonderen Umstände im heurigen Jahr. Maria Knauer-Lukas von der Landesverkehrsabteilung meinte: „Jetzt haben wir noch zusätzlich die Sorge, dass durch die erlebten Einschränkungen in der CoV-Krise gerade bei den Motorradfahrern das Gefühl der wiedererlangten Freiheit noch stärker ausgelebt wird als vorher.“

„Die, die das Motorrad nicht beherrschen“

Besonders gefährdet seien die sogenannten Wiedereinsteiger, sagt Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Es sind nicht die Raser, das sind die, die auch wenn sie langsamer fahren, das Motorrad nicht beherrschen. Sie kaufen sich sehr oft sehr schwere Motorräder, sie sind in dem Alter, wo sie das Geld haben, und sie sind die, die leider die meisten Stürze haben.“

Insgesamt sind knapp ein Viertel der im Straßenverkehr Getöteten Motorradlenker, die meisten Unfälle passieren an den Wochenenden am Nachmittag, betrachtet man die Monate, dann ist der Juni der für Motorradfahrer gefährlichste Monat.

Fehleinschätzung

Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung im Landespolizeikommando sagte, heuer habe CoV-bedingt das Warmup, also das Fahrsicherheitstraining gelitten. Generell fehle oft eine gesunde Selbsteinschätzung, und „der Respekt, was die eigene Leistungsfähigkeit betrifft. Wenn man sich die Unfälle ansieht, dann hängen viele mit einer Fehleinschätzung zusammen.“

Bewährt hätten sich in den vergangenen Jahren die sogenannten Leitschienenvorhänge entlang der beliebtesten Motorradstrecken, und das Land plant auch weitere Kurvenmarkierungen anzubringen, die Kurvenschneiden verhindern sollen. Auf fünf klassischen Bikerstrecken gibt es sie bereits, die Wechsel Straße, die Turracher Straße und die Stollilnggrabenstraße sollen folgen.