Georg Knill
IV Steiermark
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Wirtschaft

Georg Knill zum neuen IV-Präsidenten gewählt

Die österreichische Industriellenvereinigung (IV) hat am Donnerstag einen neuen Präsidenten gewählt – und der Präsident der steirischen IV, Georg Knill, wurde dabei seiner Favoritenrolle gerecht.

Erstmals in der IV-Geschichte war eine Kampfabstimmung notwendig geworden – im Vorfeld gab es ein wochenlanges Tauziehen zwischen dem nun frisch gebackenen IV-Präsidenten und den weiteren Kandidaten Martin Ohneberg (Autozulieferer Henn bzw. IV-Vorarlberg) und Wolfgang Eder (Ex-voestalpine-Vorstandschef) um die Gunst der Wahlberechtigten – mehr dazu in Harter Kampf um Chefsessel der IV (news.ORF.at).

Schließlich machte der 47-jährige Oststeirer das Rennen. Er ist Unternehmenseigentümer, was für viele Wahlberechtigte des gut 120-köpfigen IV-Vorstandes eine wichtige Rolle spielen dürfte und auch Manager; dazu hat er viele Jahre Erfahrung in der steirischen IV, deren Präsident er seit 2016 auch war.

Von den Hausübungen an Vaters Schreibtisch

Die Knill-Gruppe aus Weiz besteht aus 30 Unternehmen in 17 Ländern und beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter; gemeinsam mit seinem Bruder Christian leitet Georg Knill das Familienunternehmen bereits in der zwölften Generation.

Schon als Kind sei für ihn klar gewesen, dass er später in das Unternehmen einsteigen wird, so Knill: „Ich kann mich gut erinnern, dass ich als Kind die Hausübungen auf dem Schreibtisch meines Vaters im Büro gemacht habe. Für mich ist das eigentlich etwas ganz Normales, und es hat auch meinen beruflichen Weg früh vorgezeichnet, dass ich in diese Richtung gehen möchte“, so Knill.

Georg Knill bei Betriebsbesuch
ORF

Bei Rosendahl in Pischelsdorf werden Maschinen unter anderem für die Batterie-, Kabel- und Glasfaserproduktion hergestellt. Das Unternehmen wurde in den letzten Jahren immer wieder erweitert – Investitionen, so Knill, seien daher ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor: „Wenn Investitionen getätigt werden, gibt es einen festen Glauben in die Zukunft, und wenn Investitionen in Österreich getätigt werden, gibt es einen festen Glauben an den Standort Österreich“, sagte Knill.

Über Wachstum aus der Krise

Gerade jetzt müssten von der öffentlichen Hand besondere Anreize für Investitionen der Industrie geschaffen werden, damit die Wirtschaft wieder wachsen kann.

Georg Knill im Porträt

ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller hat den 47 Jahre alten Oststeirer Georg Knill im Vorfeld der Wahl in seinem Unternehmen besucht.

„Wir brauchen Wachstum. Wir müssen über Wachstum aus der Krise kommen. Wir brauchen Investitionen, um das Wachstum zu befeuern. Für Investitionen brauchen wir Anreizsysteme, Planungssicherheit. Wir brauchen auch Entlastungen für Unternehmen wie Bürger, und wir dürfen keinesfalls das junge Pflänzchen einer möglichen Konjunkturerholung durch zusätzliche Belastungen oder Steuerüberlegungen zum Erliegen bringen“, so Knill.

Schwerpunkte: Innovation, Investition und Bildung

In der Industriellenvereinigung engagiert sich der oststeirische Unternehmer schon seit mehr als 20 Jahren, seit vier Jahren ist er Präsident der Industriellenvereinigung in der Steiermark. Mit den Schwerpunktthemen Innovation, Investition und Bildung ist er in der Steiermark angetreten, und auf diese Themen kommt es ihm auch als Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung besonders an.

Industriestrategie gefordert

„Aufgrund der CoV-Situation haben wir natürlich zu allererst ein kräftiges, aktives Krisenmanagement zu bewältigen. Wir müssen die Wirtschaftskrise, diese globale Herausforderung als Staat – aber vor allem im europäischen Kontext angehen, und das raschestmöglich.“ Um nachhaltig erfolgreich zu sein, brauche es Knill zufolge zudem auch eine Industriestrategie: „Wir müssen uns die Frage stellen: Wohin wollen wir als Österreich, und vor allem wohin wollen wir uns als Europa weiterentwickeln?“

Wer Knill in der Funktion des steirischen Landespräsidenten nachfolgt, wird am 9. Juli im Rahmen einer planmäßigen ordentlichen Vollversammlung vom Vorstand der IV-Steiermark in einer Wahl entschieden. Die Funktionsperiode der IV-Steiermark-Präsidenten ist, wie auch jene auf Bundesebene, auf vier Jahre ausgelegt, es besteht die Möglichkeit einer einmaligen Wiederwahl.