Die Wiener Philharmoniker während des Neujahrskonzerts 2016 im Wiener Musikverein
APA/Herbert Neubauer
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Kultur

Musikverein: Mit Optimismus in den Herbst

Im Vertrauen auf die Rückkehr der Normalität in den Konzertsälen im Herbst hat der Grazer Musikverein am Montag sein Programm für die nächste Saison im Großen und Ganzen bestätigt. Abgesehen von wenigen Änderungen soll die Saison wie geplant stattfinden.

Die Chance, im Juni bereits für 100 Zuschauer zu spielen hat man nicht wahrgenommen. Dies sei aber kein Zeichen von Lethargie gewesen, wie Präsident Franz Harnoncourt betonte, sondern lag vor allem an der Kurzarbeit der Mitarbeiter im Grazer Congress, in dem sich alle Konzertsäle des Musikvereins befinden. Für die abgesagten Konzerte von März bis Juni habe man bereits Ersatztermine in der neuen Saison, außerdem könne das Programm nahezu unverändert stattfinden: „Wir konnten fast alles halten“, freute sich Generalsekretär Michael Nemeth.

Von Diagonale bis Don Giovanni

Eröffnet wird mit dem verschobenen Diagonale-Film-Konzert, es folgt die Programmpräsentation für das Publikum mit Barbara Rett. Auch die „Don Giovanni“-Produktion in Zusammenarbeit mit der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker findet statt. Derzeit wird aus 120 Sängerinnen und Sängern von österreichischen Hochschulen die Besetzung ausgesucht.

Ein besonderes Highlight sind alljährlich die Festkonzerte, die auch in der kommenden Saison stattfinden, und zwar mit Künstlern aus den verschiedensten Genres. Elina Garanca und Cecilia Bartoli sind Spitzensängerinnen im Klassiksektor, denen Chick Corea als Pianist und Komponist im Jazz um nichts nachsteht. Wieder eine andere Richtung schlägt Hubert von Goisern ein, dessen Konzert von November auf Mai verschoben wurde.

Orchesterzyklus und Liederabende

In der nächsten Saison sind Geiger Julian Rachlin und seine Frau Sarah McElravy zu Gast und werden in einigen Konzerten zu hören sein – darunter auch mit den Grazer Philharmonikern. Als Dirigenten stehen unter anderem Oksana Lyniv, Rudolf Buchbinder, Roland Kluttig oder Jan Willem de Vriend am Pult. Im Orchesterzyklus hofft man außerdem, die Abende mit der Philharmonie Brünn, dem WDR Sinfonieorchester, den Belgrader sowie den Wiener Symphonikern halten zu können. Abgesagt werden musste lediglich das Konzert mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra.

Die Kammerkonzerte werden unter anderem von den Brüdern Gautier und Renaud Capucon oder dem Belcea und dem Goldmund Quartett bestritten. Große Namen finden sich auch bei den Liederabenden, wenn Piotr Beczala, Leo Nucci, Camilla Nylund, Günther Groissböck und Elisabeth Kulman zu Gast sein werden.

Notfallplan mit verkürzten Konzerten steht

Der Kartenvorverkauf läuft derzeit ohne Sitzplatzeinschränkungen. Sollte es im Herbst immer noch coronavirusbedingte Begrenzungen geben, gibt es einen Notfallplan mit verkürzten Konzerten, die häufiger gespielt werden würden, damit alle Abonnenten auf ihre Kosten kommen. Die Abos werden heuer erstmals zugeschickt, um den Besuchern die Warteschlangen vor der Konzertkasse zu ersparen.