Katze sitzt vor Fenster
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Tiere

Neue Projekte für verbesserten Tierschutz

Die Zahl der gemeldeten Fälle von möglicher Tierquälereien und auch Verwaltungsstrafverfahren haben in der Steiermark zugenommen. Die steirische Tierschutzombudsfrau will nun mit zahlreichen Projekten den Stellenwert des Tierschutzes weiter ausbauen.

Immer öfter wenden sich Steirer an die steirische Tierschutzombudsstelle, wenn sie mögliche Tierquälereien beobachten. So war die Anlaufstelle für Tierschutz im Vorjahr in mehr als 700 Verfahren eingebunden – gegenüber 2010 ein Anstieg von mehr als 200 Prozent.

381 Verwaltungsstrafverfahren im Vorjahr

Noch stärker gestiegen sei die Zahl der Verwaltungsstrafverfahren wegen Tierquälereien, sagt Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck: „Wir waren im Vorjahr in 381 Verwaltungsstrafverfahren eingebunden, und wenn ich zurückdenke an das Jahr 2010, ist das eine Steigerung von über 800 Prozent. Es gibt Übertretungen bei allen Tierarten, bei Rindern, bei Schweinen, bei Hunden genauso. Es gibt 159 Strafverfahren bei den Hunden, davon waren allein 84 wegen Nichteinhaltung der Chip- und Registrierpflicht.“

Dass Wildtiere als Heimtiere oder Vögel in viel zu kleinen Volieren gehalten würden, sei immer wieder Thema, so Fiala-Köck. Die Menschen seien einerseits achtsamer geworden, andererseits würden immer mehr Tiere gehalten, erklärt sich die Tierschutzombudsfrau den Anstieg an Meldungen.

Richtigen Umgang mit Tieren vermitteln

Der für Tierschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) sagt, die Steiermark habe im Tierschutz viel umgesetzt: „Wir waren die ersten, die einen Hochschullehrgang eingeführt haben, wir haben vor allem viele Projekte mit Kindern, mit Schülern begonnen, weil wir gesagt haben, es ist wichtig dort anzusetzen, aber es ist kein Grund sich zurückzulehnen und sagen, es ist geschafft.“

Mit dem Projekt Tierschutz macht Schule wolle man Kindern einen respektvollen Umgang mit Tieren vermitteln, das sei auch ein Beitrag zur Gewaltprävention.

Verschärfte Hygiene in steirischen Schlachtbetrieben

Am Rande der Pressekonferenz nahm Fiala-Köck auch zum Corona-Ausbruch im deutschen Schlachthof Tönnies Stellung. In Deutschlands größten Schweineschlachtbetrieb wurden vor einer Woche hunderte Mitarbeiter positiv getestet, tausende Menschen mussten in Quarantäne – mehr dazu in Schlaglicht auf deutschen Fleischgiganten (news.ORF.at).

Sie habe sich den Betrieb vor einigen Jahren angeschaut, weil Tönnies vorbildlich bei Tierschutz in der Schlachtung sei. Was die aktuellen Vorwürfe betrifft, seien diese lange bekannt. Fiala-Köck sei der Meinung, dass das in der Steiermark nicht zutreffe. Von einem steirischen Schlachthof habe sie sogar einen umfassenden Bericht zugeschickt bekommen, wonach man die Hygienemaßnahmen noch verschärft habe und ganz besonders auf das Wohl der Mitarbeiter achte.