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pixabay/congerdesign
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Wirtschaft

Unternehmerinnen hart von Krise getroffen

Ein Drittel der steirischen Unternehmungen führen Frauen. Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer Steiermark waren 84 Prozent der steirischen Chefinnen persönlich negativ von der Krise betroffen. Grund dafür sei die Mehrfachbelastung, etwa durch Kinder.

Knapp 1.300 Unternehmerinnen haben an der Umfrage der Wirtschaftskammer Steiermark teilgenommen. Im Zuge des Shutdowns hatten die steirischen Chefinnen massiv zu kämpfen, so WK-Vizepräsidentin Gabriele Lechner: „Und es ist auch das was uns eigentlich erschüttert hat. Das Ergebnis, dass jede zweite Unternehmerin in der Coronakrise ihren Betrieb vorübergehend schließen mussten.“

Es gebe keine vergleichbaren Zahlen in Bezug auf Unternehmer, dennoch müsse man davon ausgehen, dass es „und ich sage das jetzt einmal so frech – dass es bei den Unternehmern nicht so schlimm und drastisch war.“

Doppel- und Dreifachbelastungen

Gründe dafür seien die Doppel- bzw. teils Dreifachbelastungen, erklärt Simone Harder vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WK Steiermark: „Es war natürlich, dass sie eigentlich überwiegend keine Zeit für ihre eigenen unternehmerische Tätigkeit hatten – eben aufgrund dieser neuen Situation. Weil sie eben den Alltag neu organisieren mussten – sei es mit oder ohne Kind – das war eben die größte Belastung.“ Aber auch psychische Belastungen – etwa wegen Existenzängsten – habe negativ dazu beigetragen, so Harder.

Mehr Betreuung gefordert

Laut der Umfrage wurden 61 Prozent der Hausarbeit während des Lockdowns partnerschaftlich geteilt. Die Wirtschaftskammer fordert aber mehr Betreuungsmöglichkeiten im Sommer für Kinder sowie eine Steigerung der Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren.

Zudem wolle man im Herbst mit einer Akademie für Unternehmerinnen starten. „Da geht es um betriebswirtschaftliche Kennzahlen, um Digitalisierung und Coaching – all diese Dinge wollen wir in diese Akademie hineinpacken.“ Denn es sei jetzt wichtig bestehende Defizite anzupacken, so Lechner.