110 Schülerinnen und Schüler machen in dieser Woche die mündliche Matura im Abendgymnasium in Graz – für Maturantin Nadine ein komisches Gefühl, nach so langer Zeit zu Hause: „Wenn man sich denkt, man macht etwas falsch, dass man irgendwo vielleicht zu nahe hinkommt, macht das noch nervöser“. Als Mohammed, der in Physik maturiert hat, die Schule wieder betreten durfte, war es für ihn wie heimzukommen: „Man freut sich sehr“, sagte er.
Schüler wollen Können zeigen
Obwohl die mündliche Matura im Abendgymnasium in der Grazer Marschallgasse noch die ganze Woche über läuft ist Direktorin Karin Wurzinger eines aufgefallen – alle haben sich überraschend gut auf diese Prüfung eingestellt: „Sie haben die Zeit genutzt, um sich zu Hause vorzubereiten. Und sie wollen zum Teil auch freiwillig zeigen, dass sie sich vorbereitet haben.“
Mohammed und Nadine haben sich daheim bestmöglich auf die mündliche Matura eingestellt, trotzdem war es anstrengend. „Ich habe das Gefühl, ich hätte, wäre ich in der Schule gewesen, etwas besseres zeigen können als ich jetzt gezeigt habe“, so Mohammed. „Es war schwer so zu lernen, weil man keinen Unterricht hatte, man musste alles alleine lernen ohne Austausch mit den anderen“, meinte Nadine.
Feier muss in zwei Teilen stattfinden
Was für die Maturanten dieses Jahrgangs ebenfalls nicht gibt – die Möglichkeit den Abschluss feierlich zu gestalten – auch wenn es eine kleine Abschiedszeremonie geben wird. „Die Studierenden sind sehr traurig, weil wir die Feier zweiteilen müssen, einen Teil jetzt und einen im Herbst. Sie hätten sich eine Feier verdient nach der schwierigen Zeit“, so Wurzinger. Matura auf Abstand, die Feier danach ebenso – aber Hauptsache, all das sei überhaupt möglich, so der Tenor aller.