„Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“
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Gesundheit

„Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“

Unter dem Titel „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ startet der Gesundheitsfonds Steiermark eine Initiative zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Dabei sollen zwei „Werkzeugkoffer“ in Vereinen und Betrieben zum Einsatz kommen.

Die Steiermark liegt – so wie ganz Österreich – beim Alkoholkonsum fast an der Europaspitze: 11,8 Liter reiner Alkohol werden hierzulande pro Kopf statistisch jedes Jahr getrunken – einzig in Litauen ist der Wert noch höher. Die Schattenseiten der Feuchtfröhlichkeit: 52.000 Alkoholkranke und 125.000 Gefährdete allein in der Steiermark.

Niederschwellige und humorvolle Infos

Mit der neuen Initiative will das Gesundheitsressort des Landes jetzt gegensteuern: Die bewusst niederschwellig und teils durchaus humorvoll gestalteten Infomaterialien und Leitfäden sollen – zusammengefasst in sogenannten „Tool Kits“, also „Werkzeugkoffern“ – das Problembewusstsein schärfen.

„Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“
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„Wir haben zwei Toolkits generiert, wo es um Alkoholprävention geht in Vereinen und Betrieben. Warum genau dort? Weil wir dort ganz viele Menschen abholen können. Wir haben 15.000 Vereine in der Steiermark, wir haben 28.000 Betriebe“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Über diese könne man im Idealfall bis zu 400.000 Menschen in der Steiermark erreichen.

Von oben nach unten

Vermitteln sollen das Thema Alkoholprävention die jeweiligen Führungspersönlichkeiten in Unternehmen und Vereinen, die mit dem Inhalt der „Tool Kits“ auf die Menschen zugehen sollen, sagt Bianca Heppner vom Gesundheitsfonds Steiermark: „Angefangen von Checklisten, um zu schauen, wo stehe ich jetzt als Betrieb, als Verein, habe ich viel Handlungsbedarf, oder passt eh alles, was ich mache, hin zu Rezeptkarten; natürlich wird auch der Jugendschutz sehr ernst genommen und thematisiert, und es sind Rechentafeln mit drin.“

„Es steht jedem frei, was er trinkt“

Mit an Bord sind etwa auch die heimischen Blasmusikvereine mit ihren mehr als 19.000 Mitgliedern. Eines der Ziele ist die kritische Hinterfragung der feuchtfröhlichen Trinkkultur bei Vereins- und Zeltfesten. Es müsse, so Erich Riegler, der Landesobmann des Blasmusikverbandes, deutlich werden, „dass bei jedem Fest es jeder Person freisteht, was sie trinkt. Sie kann Alkohol trinken, sie kann alkoholfrei trinken, und insofern ist diese Wahrnehmung ganz wichtig, dass jeder die Entscheidung hat und sich auch dagegen entscheiden kann“. Insgesamt wird das Projekt vom Land mit rund zwei Mio. Euro – ausgelegt auf vier Jahre – finanziert.